Die Katzen von Aitaroun – unsere Katzenfamilie im Libanon

Auch in diesem Jahr haben wir unseren Urlaub im Süd – Libanon verbracht in Aitaroun, dem Heimatort meines Mannes. Jedesmal freue ich mich ganz besonders auf die vielen verschiedenen Tiere, denen wir dort begegnen.

Unser Haus liegt auf einem Hügel und ist inzwischen auch schon von vielen anderen neu gebauten Häusern umgeben aber auch von unbebautem Grasland. Durch das viele freie Gelände zwischen den Grundstücken, gibt es eine Menge Platz für alle möglichen kleinen Tiere, die sich gut im Gestrüpp und im hohen Gras  verstecken können. Manchen davon möchte man lieber nicht begegnen, wie giftigen Schlangen und Skorpionen.

Kaum waren wir angekommen, ging ich gleich zur Küchentür, die in den Garten führt, um nach den Katzen Ausschau zu halten. Im letzten Jahr besuchte uns jeden Tag eine Katzenmutter mit drei Jungen, die wir fütterten und natürlich Bantar der Hauskater.

Ich war erstmal etwas enttäuscht, weil sich gar kein einziges Kätzchen blicken ließ. Aber das sollte sich im Laufe der nächsten Tage gründlich ändern. Bereits gegen Abend, angelockt von dem ersten Essengeruch, saßen zwei rote Katzen auf der Mauer, die unser Grundstück umgibt. Diese Mauer ist ein perfekter Platz für die Kätzchen, sie ist nicht zu hoch, oben schön breit und bietet jederzeit die Möglichkeit, wieder die Flucht zu ergreifen. Aitaroun ist ein Dorf und im Grunde sind hier fast alle Katzen wild. Sie gehören niemandem und werden allenfalls hier und da mal mit Essenresten gefüttert. Nur sehr wenige der Tiere sind so zutraulich, dass sie sich streicheln lassen. 

Zum Glück hatten wir auch einen sehr aufgeweckten, mutigen und lieben roten Kater zu Besuch, der sich uns immer wieder mit lautem Miauen näherte, um Futter bettelte und sich ganz nah bei uns nieder ließ. Wir nannten ihn Tigger und begannen, ihn zu berühren und versuchten auch, ihn zu streicheln.

Tigger freute sich sehr über die Aufmerksamkeit und die Nähe aber es war ganz schnell klar, dass er noch nie in seinem Leben gestreichelt worden war. Er konnte einfach nicht einordnen, was wir da taten und dachte er würde angegriffen. Jedesmal wenn wir ihm über den Rücken strichen, drehte er sich blitzschnell weg und schlug mit seiner Pfote.

Jeden Tag wurde Tigger zutraulicher. Er mochte diesen seltsamen Körperkontakt namens “Streicheln “ so gern. Der Kater begann damit, seinen Kopf in meine Hand zu drücken und genoss die Berührung. Bald durften wir auch über seinen Rücken streicheln, ohne dass er gleich eine Abwehr Reaktion zeigte.

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Es schien sich auch schnell in der örtlichen Katzengemeinde herumgesprochen zu haben, dass es hier etwas zu futtern gab und so besuchten uns jeden Tag mehr Katzen. Zuerst kamen vier oder fünf rote und rot weiße Tiere.Ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Katzenfamilie vom letzten Jahr war, deren Junge nun alle selber erwachsen geworden sind.

Ein weiß roter Kater fiel uns besonders auf. Die Katzen im Libanon sind etwas kleiner als die deutschen Hauskatzen und dafür sehr drahtig und muskulös. Dieser hier aber war noch eine Nummer kleiner als die anderen und hatte kaum noch Fell, nur eine dünne Schicht Haare bedeckte seine Haut. Außerdem war er sehr abgemagert und am Schwanzende hatte er eine große Wunde, die aber schon zu heilen begann. Der arme Kerl war sogar noch zutraulicher und verschmuster als Tigger und wir gaben ihm extra viel Futter, dazu noch ein rohes Ei. Er schleckerte alles dankbar auf.

Nach der roten Katzenfamilie kam nun endlich auch unser guter alter Hauskater Bantar vorbei. Er streift seit längerem allein durch die Gegend und kommt nicht mehr ins Haus. Husseins Neffe erzählte uns, dass der arme sogar verwundet war, weil jemand mit einer Schrotflinte auf ihn geschossen hatte. Von der Verletzung war zum Glück nichts mehr zu sehen. Aber der Kater benahm sich merklich scheuer und zurückhaltender als letztes Jahr. Ich bin froh, dass er wieder gesund ist und hoffe wir sehen ihn im nächsten Jahr wieder.

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Bantar unser Hauskater
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Die Nudeln schmecken lecker, leider gibt es in Aitaroun kein Katzenfutter.

Schließlich kamen auch noch zwei wunderschöne grau weiße Kater, die ganz besonders scheu waren. Trotzdem waren sie mutig genug, sich ihr Futter zu holen.

So saß ich also fast jeden Abend auf meinem Lieblingsplatz – der Treppe, die von der Küche zum Garten führt und verbrachte Zeit mit den Katzen, auch die saßen auf ihrem Lieblingsplatz – der Mauer. Ab und zu traute sich eine herunter und legt sich neben mich. Das war der schönste Ausklang für den Tag.

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Mia die kleine Main-Coon-Prinzessin zieht in den Elfenbeinturm

Es ist nun schon viele Monate her, dass ich meinen letzten Blog Artikel geschrieben habe und seitdem ist natürlich eine Menge passiert im Katzenhaus. Unsere gute alte Dame Bruni, die Kartäuser Katze meiner Nachbarin Susanne, ist am 31. Oktober vergangenen Jahres friedlich eingeschlafen. Sie war 18 Jahre alt und in Menschenjahren gerechnet schon weit über 80. Bruni hatte keine Krankheit sondern starb an Altersschwäche. Am Abend des 30. Oktober kuschelte sie sich friedlich auf dem Sofa auf ihrem Lieblingskissen zusammen und die arme Susanne fand sie dort am nächsten Morgen wie schlafend, aber sie hatte irgendwann in der Nacht schon aufgehört zu atmen.

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Bruni vom Wachauer Bach

Trotz aller Traurigkeit hatte dieses Ereignis auch etwas Magisches, denn noch am selben Tag wurde an einem anderen Ort in der Nähe von Leipzig ein kleines Katzenbaby geboren, eine wunderhübsche bunte Main – Coon – Katze und obwohl noch niemand davon wusste, sollte dieses winzige Ding bald wieder Freude in Susannes zu Hause bringen. Es war als hätten sich Bruni und die zukünftige Mia verabredet, die eine ging, die andere kam.

Bruni wurde sehr feierlich im Kreise der Familie begraben und meine Tochter Aliah hatte ihren Karton-Sarg wunderschön bemalt, jedes Mitglied unseres Katzenhauses war mit Namen darauf verewigt, dazu gab es die besten Wünsche für Bruni im Himmel. Darauf stand: „Schockolade, Leberwurst, Schinken, Fleischsalat und Jogurth wünschen wir Dir im Himmel “ –  Allesamt Brunis besondere Lieblingsspeisen.

Gegen Ende des Jahres sehnte Susanne sich nun immer mehr nach einem neuen zweiten Kätzchen und auch Tigger ihr rot gestreifter Kater würde sich sicher wieder über Gesellschaft freuen. Zusammen durchforsteten wir beide die Kleinanzeigen nach einem Main- Coon Mädchen, denn diese Katzenrasse hatte es Susanne besonders angetan. Tatsächlich fanden wir nur ein einziges kleines Kätzchen in der Umgebung von Leipzig und konnten unser Glück kaum fassen, dass wir sie auch wirklich bekommen konnten. Gerade im letzten Augenblick, denn kaum hatten wir den Termin zum Anschauen der Kleinen vereinbart, schon wurde die Anzeigenaufgeberin mit Anfragen nach dem Kätzchen nur so überschüttet, wie sie uns später erzählte.

Das erste Treffen von Susanne mit ihrem kleinen Mia- Baby gab es dann im Januar. Es war Liebe auf den ersten Blick und die Bilder sprechen für sich.

 

Mia kommt aus einem sehr lebendigen und fröhlichen zu Hause mit vielen Tieren und vielen Kindern. Das erklärt sicher auch Ihre völlig entspannte und mutige Natur. Nichts kann der kleinen Katzte wirklich Angst einjagen und mutig geht sie überall auf Entdeckungtour. Ganz besonders rührend ist schließlich ihre erste Begegnung mit Tigger im neuen zu Hause. Susanne wohnt direkt unter dem Dach unseres vierstöckigen Hauses und nennt es gerne den Elfenbeinturm. So kommt nun also Mia die kindliche Katzenkaiserin in ihren neuen Gemächern an und findet dort einen ganz verdutzen großen Kater vor. Das musste ich unbedingt im Video festhalten:

 

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Mia und Tigger hatten sich getroffen und gefunden. Der Kater im besten Alter erlebt nun einen richtigen zweiten Frühling. Die beiden spielen, toben und balgen miteinander als wäre auch Tigger noch klein. Er ist ein so freundlicher und vorsichtiger großer Freund für Mia und für die beiden ist es ein solches Glück einander zu haben.

 

Susanne ist auch vollkommen glücklich mit ihrer kleinen flauschigen Prinzessin. Jedesmal wenn ich ihr begegne, beginnt sie von Mia zu schwärmen. Das Bebe hat dies und das Bebe hat das gemacht… Mia folgt ihr überall hin und ist ähnlich kommunikativ, verschmust und anhänglich wie eine Bengalkatze. Das kleine Mädchen hat ihre eigene besondere Sprache aus den verschiedensten Gurr-Lauten, erzählt und unterhält sich unentwegt. Susannes Sohn Lorenz hat Mia den Spitznamen “ das Bebe” gegeben, weil sie so unglaublich klein und niedlich ist.

Mia wächst und gedeiht. Gemeinsam mit Tigger macht sie Ausflüge ins Treppenhaus zu denen sich oft auch unser Timur gesellt. Sie versteht sich gut mit Heinzi und Luna. Nur der Timur findet die langhaarige flauschige Mia wohl etwas unheimlich und vor lauter Unsicherheit knurrt er sie oft an. Aber auch das wird mit der Zeit immer seltener. Und wenn Mia bei uns zu Besuch ist, knurrt Timur fast gar nicht mehr. Gerade heute war die schon deutlich größere Mia bei uns zu Besuch und hat Timurs Lieblingsspielzeug ausprobiert.

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Heinz – kleiner Kater ohne Furcht und Tadel

 „Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber sinnlos.“

Diese allseits bekannte Weisheit ist besonders jenen bewusst, die schon einmal stolze Hüter einer selbigen waren. Und ebenso erging es nun Ursula und ihrem Sohn Franz Martin. Lola schien sich für längere Zeit verabschiedet zu haben und  nun fehlte einfach etwas Weiches, Liebes, Schnurrendes und Mäusefangendes in ihrem Leben.

Während Familie Ursula im Juli an der Ostsee im Urlaub war, erhielt ich einen Anruf von Steffi. Steffi ist die Mama von Tobi, einem weiss grauen Kater, und Gründungsmitglied unseres wunderbaren Katzenhauses. Sie sagte mit einem geheimnisvollen Unterton zu mir: „ Schau Dich doch bitte mal nach einem Katzenbaby um !“ „Ach!“ dachte ich, „das ist gar nicht schwer zu erraten, für wen das wohl sein soll“ und Steffi musste es wirklich nicht dazu sagen. „Nichts lieber als das“, meinte ich zu ihr, „Da findet sich doch bestimmt ein Kleines, zumal die Maikätzchen jetzt ungefähr im richtigen Alter sein müssten.“

Die erste Suchanfrage richtete ich an meine Freundin Sibylle. Sie ist die eifrigste Katzenbaby – Vermittlerin, die ich kenne und hat eigentlich immer ein kleines Fellbündel in der Hinterhand. Aber diesmal war sie leider nicht in der Lage, mir weiter zu helfen. Die zweite Suchanfrage ging, wie sollte es anders sein, an Ebay Kleinanzeigen. Zwei Anzeigen kamen in die engere Auswahl und ich schickte sie gleich per What’s App an Steffi. Am besten gefiel uns beiden ein kleiner Mai – Kater, der ein liebes zu Hause für ein Leben als Freigänger suchte. Er hatte grau gestreiftes Fell und vier weiße Pfötchen, ein wunderhübscher kleiner Kerl.

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Der kleine Mai-Kater aus der Anzeige

Steffi schickte die beiden Anzeigen zu Ursula und dann hieß es erstmal abwarten. Schon am nächsten Tag bekamen wir von der Ostsee die glückliche Nachricht, dass „Heinz“, so sollte er heißen,  am 10. 8. nur einen Tag nachdem sie aus dem Urlaub zurück gekommen sind, in Holzhausen abgeholt wird. Natürlich war die Wahl auf den kleinen Grauen gefallen, so hübsch und unwiderstehlich wie er war. Heinz kam aus einem wohlbehüteten Zuhause und verbrachte seine ersten Lebenswochen zusammen mit seiner Mama, einem Schwesterchen und einem Brüderchen.

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Heinz mit seinen Geschwistern

Bald durften wir den Heinzi in seinem neuen Zuhause bei Ursula besuchen. Eine Treppe nach unten und wir waren da. Dieser Fell – Flummi von Katerchen kam sofort zu uns gerannt und war so gar nicht zurückhaltend oder ängstlich. Er spielte und tobte mit einem kleinen Ball über den Flur und ließ sich auch jederzeit streicheln und hoch nehmen. Sein liebstes Spielzeug war die elektrische Lego – Eisenbahn von Franz Martin. Da lief er unermüdlich neben den Zügen her.

Auch unsere anderen Katzen, Tobi, Lara und Luna machten Heinz keine Angst. Er begann sofort, mit ihnen zu spielen. Sogar der große starke Willi konnte den Heinz nicht einschüchtern. Er spielt mit allen oder macht einen bedrohlichen Katzenbuckel wenn ihm jemand, wie zum Beispiel der Willi, dumm kommt. Nur Rückzug ist keine Option für den tapferen Heinz.

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Tobi, Luna, Lara und Heinz
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Willi und Heinz

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Tobi und Heinz spielen besonders schön zusammen und Tobi wirkt fast wie sein großer Bruder. Zusammen ziehen sie sich unter den Gartenwagen zurück, wenn der dicke Willi stört. Und zusammen jagen sie über den Hof und spielen Angriff und Verteidigung.

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Tobi und Heinz

 

Nur unser Timur hat so seine Probleme mit dem kleinen grauen Kater. Heinz macht ihn völlig nervös und unser großer Bengale weiß überhaupt nicht , was er mit diesem Katzenflummi anfangen soll. Fauchen und Knurren ist das einzige, was ihm da einfällt. Nun kommt das Heinzelkätzchen öfter zu uns hoch, damit sich die beiden aneinander gewöhnen können.

Und tatsächlich hat unser Heinz auch noch ein kleines mysteriöses Geheimnis. Er hat schon einmal in Ursulas Familie gelebt, im vergangenen Jahrhundert . Es gibt Beweisfotos aus dem Jahre 1998. Da gab es dort einen Kater namens Cäsar und der sieht Heinz so ähnlich, dass man die beiden nicht auseinander halten kann. 

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Es ist kaum zu glauben, dass das nicht der Heinz ist.

 

Lola in der Fremde

Unsere Mama – Katze und Katzenhaus-Begründerin Lola ist nun schon seit vielen Wochen auf Reisen in der Fremde. Sie begann irgendwann in diesem Sommer damit, immer weiter weg zu laufen und kam tagelang nicht nach Hause. Zuerst hatte Lola sich bei  “Autoverwertung Richter” einquartiert und hatte dort sogar schon ein persönliches Wohnauto ausgesucht. Damals trug sie ein Halsband mit Telefonnummer und so bekam unsere Nachbarin Ursula nach einer Woche verzweifelten Suchens und gerade nachdem sie das letzte Suchplakat aufgehängt hatte endlich einen Anruf von den Besitzern des Platzes. 

Lola kehrte zurück und die Freude war riesengroß. Aber bald kam auch schon der nächste Anruf vom Autoplatz, denn ihr schien es dort doch sehr zu gefallen und sie hatte wieder ihr altes Auto bezogen. Nur mit der dort heimischen Katze vertrug sie sich gar nicht gut. Nach nur wenigen Tagen in der Heimat war Lola wieder verschwunden aber diesmal keine Spur von ihr auf dem Autoplatz. Nun wissen wir leider nicht mehr, wo wir noch nach ihr suchen sollen.

Lola ist ein sehr eigener Charakter und mag die Gesellschaft anderer Katzen eher nicht. Bestimmt ist auch das ein Grund, warum sie unser Katzenhaus verlassen hat. Besonders der rote Freigänger- Kater aus der Nachbarschaft hat Lola böse mitgespielt. Er wird immer aggressiver auch all den anderen Katzen gegenüber. Da wird nicht nur gefaucht sondern auch gekratzt und gebissen.  Außerdem ist unsere Lola, wie ich es auch schon in meinem Buch “ Das Haus voller Katzen “ beschrieben habe, eine echte Abenteurerin und kaum etwas ist ihr wichtiger als ihre Freiheit. Sie ist sehr klug und versteht sich mit Menschen viel besser als mit anderen Katzen. So hoffen wir, dass unsere Glückskatze auch ein neues glückliches Zuhause gefunden hat und es ihr gut geht. Wer weiß, vielleicht steht sie irgendwann wieder vor unserer Tür, die bleibt immer für sie offen.

Da wird sie aber staunen, wenn sie sieht, dass sie ein kleines Brüderchen bekommen hat. Um den kleinen Heinz soll es in meinem nächsten Beitrag gehen.

Katzenglück im Libanon

In diesem Jahr haben wir unseren Urlaub endlich in der Heimat meines Mannes im Libanon verbracht. Seit 2011 war ich nicht mehr dort gewesen. Wir haben jetzt ein wunderschönes Haus in Aitaroun im Süden des Landes. Der Bau hatte zwei Jahre gedauert und jetzt leben dort Husseins Schwester mit ihrer Familie und seine Mutter.Unsere zwei Katzen Timur und Luna haben wir in die Obhut unserer lieben Nachbarin Kerstin gegeben.Zum Glück müssen wir hier im Libanon auch nicht ganz auf die Gesellschaft unserer Lieblingstiere verzichten. Schon am ersten Tag höre ich eine lautes und andauerndes “Miau, Miau, Miau !!!!!“. Ich eile die Treppe herunter und sehe in der Küche einen weiß  grauen Kater liegen. Er war durch die offene Hintertür zum Garten herein gekommen, hatte sich auf den Bauch gelegt und miaute nach Futter. Der Kater wirkte dünn und dratig aber nicht abgemagert und er hatte ein sehr ausdrucksvolles Gesicht mit klaren grünen Augen.

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Bantar der Hauskater

Kaum hatte er mich gesehen und gemerkt, dass ich auf ihn zukam, ergriff er die Flucht. Er kannte mich schließlich nicht und die libanesischen Katzen sind, wie ich noch erfahren sollte, extrem misstrauisch Fremden gegenüber.  Bantar, so nannten wir ihn, war im Vergleich zu  anderen Katzen hier auf dem Lande aber doch recht zutraulich, wenigstens seiner eigenen Menschen – Familie gegenüber. Die Kinder von Husseins Schwester durften ihn streicheln aber sein Lieblingsmensch war die Oma, die Mutter meines Mannes. Sie brauchte nur zu rufen: „ Bis, Bis ,Bis !!!“ ( „Miez, Miez, Miez !!!“), da kam er auch schon angerannt, bekam zu fressen und Streicheleinheiten. Der Oma folgte er überall hin sogar auf die Toilette. Bantar wurde ausschließlich mit Essensresten gefüttert. So etwas wie Katzenfutter gab es nicht. Er war auch nicht kastriert und bestimmt schon Papa. 

Der Libanon ist voller Katzen, meinte mein Mann und tatsächlich sahen wir sie überall im Ort herum huschen. Auch auf dem Nachbargrundstück regte sich etwas. Gleich am zweiten Tag bemerkten wir dort ein zartes Miauen und entdeckten drei kleine Kätzchen zwischen den trockenen Büschen. Bald sahen wir auch die Mutter der Kätzchen. 

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Ein Baby – Kätzchen gut getarnt im Gebüsch

Sie hatten alle eine rötliche Färbung und ein Kleines war rot weiß gescheckt.Am Abend saß plötzlich ein Baby – Kätzchen auf der Mauer, die unseren Garten begrenzt. Sofort holte meine Jüngste ein paar Reste vom Hähnchen, das es zum Mittagessen gab. Das Kätzchen stürzte sich gierig darauf. Es dauerte gar nicht lange, da war auch schon die ganze Katzenfamilie regelmäßig zu Gast auf unserer einladenden Mauer. Da gab es nun jeden Tag Fleischstücken und frische Milch. Was für ein Festmahl.

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Unser Bantar vertrug sich recht gut mit der Katzenmutter und ließ auch ihre Kinder in Frieden. Das ist gar nicht selbstverständlich für einen unkastrierten Kater. Aber Bantar wollte es sich wohl nicht mit ihr verscherzen.

Einmal sah und hörte ich Bantar und seine Angebetete zusammen singen. So etwas hatte ich bisher noch nie erlebt. Deshalb habe ich gleich eine Aufnahme davon gemacht.

 

Gegen Ende unseres Urlaubs trauten sich die Kätzchen und ihre Mama sogar bis kurz vor die Küchentür. Nur anfassen durften wir sie nicht, die Kleinen waren sicher von Geburt an nicht an Menschen gewöhnt und werden wohl somit immer sehr scheu bleiben. Bei einem Katzenkind entscheiden gerade die ersten Wochen über die Zutraulichkeit den Menschen gegenüber. Wenn der Kontakt in dieser Zeit ausbleibt, wird die Katze ein Leben lang scheu und misstrauisch sein.

Unser Bantar wurde als Baby zum Glück noch rechtzeitig ausgiebig geknuddelt und gestreichelt, so dass er wenigstens ein schmusiger Oma – Kater werden konnte. Meine Tochter Aliah durfte ihn am Ende auch noch ausgiebig streicheln. Aber diese Ehre wurde nur ihr zu Teil.

 

 

Timur geht ins Ferienlager

Im Juli fahren wir für zwei Wochen in Urlaub und zum ersten mal müssen unsere zwei Katzen so eine lange Zeit ohne uns verbringen.
Was für ein großes Glück ist es doch, dass direkt eine Etage über uns ein Heim für diese Tage auf sie wartet. Unsere Nachbarin Susanne hat selbst zwei Katzen, Tigger und Bruni. Über den rot gestreiften Kater Tigger habe ich auch schon eine kleine Geschichte in meinem Blog geschrieben ( „Tigger und die Schnecken“ ). Bruni ist eine schon sehr alte Kartäuser Katzendame, die wirklich nichts mehr aus der Ruhe bringen kann. Sie wird in diesem Jahr 18. Das entspricht 86 Menschenjahren.

 

 

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Tigger und Bruni, gemalt von meiner Tochter Mariam

Unsere Luna kennt sich bereits bestens in Tigger und Brunis Wohnung aus. Mit dem lieben Tigger ist sie schon lange gut befreundet. Die beiden spielen ab und zu zusammen und Tigger freut sich dann sehr über die Abwechslung. Mit Bruni kann er nicht spielen. Die alte Dame hat für solche Albernheiten gar nichts übrig.
Nun muss sich nur noch Timur an das neue Sommer-Quartier und seine Bewohner gewöhnen. Immer mal wieder am Abend oder am Wochenende schicken wir ihn nach oben, damit er sich auf Entdeckungsreise begeben kann. Anfangs lief Timur nur tief geduckt und ängstlich von einer Ecke zur anderen, suchte im Grunde nur gute Verstecke,
denn hier fühlte er sich gar nicht sicher. Fremde Umgebung und oben drauf noch fremde Katzen, das war ja nun wirklich eine Zumutung. Timur knurrte und fauchte was das Zeug hielt. Selbst wenn er allein im Zimmer war, knurrte er zur Vorsicht
unentwegt. Man konnte ja nie wissen, wer da noch um die Ecke kommt.
Der arme Tigger beobachtete das seltsame Leoparden- Tier völlig entgeistert und sagte erstmal gar nichts dazu. Tigger ist sehr umgänglich und lieb , ich habe ihn noch nie knurren oder fauchen gehört.
Nachdem Timur das Zimmer von Susannes Sohn Lorenz zu seinem Basislager erklärt hatte, begann er irgendwann von dort aus auch den Rest der Wohnung zu erkunden. Geduckt und knurrend inspizierte er einen Raum nach dem anderen.


Die Begegnung mit Bruni verlief doch sehr einseitig. Timur gab sein bestes, Bruni klar zu machen, wie gefährlich er ist und dass mit ihm nicht zu spaßen sei. Er saß vor ihr und spielte sein ganzes Dschungel Repertoire an Knurrlauten ab, doch ohne auch nur die geringste Reaktion zu bekommen. Bruni ignorierte ihn geradezu in Perfektion. So ein unverschämter Bengel hatte ihre Aufmerksamkeit nun wirklich nicht verdient.

Mit der Zeit lief Timur immer weniger geduckt durch sein neues Revier, auch das Knurren klang nicht mehr ganz so ernst gemeint. Heute morgen als ich die Wohnungstür aufmachte, stand doch plötzlich der liebe Tigger auf der Treppe und kam neugierig heran. Timur ließ nicht lange auf sich warten und Wunder über Wunder die beiden gaben sich erstmal einen langen Nasen-Schnupper- Begrüßungs-Moment. Und richtig baff waren Suse und ich als Tigger und Timur gemeinsam nach oben in Susannes Wohnung verschwanden.
Timur lief selbstbewusst und mit den schon obligatorischen Knurrlauten durch die ganze Wohnung und der geduldige Tigger beobachtete ihn dabei.

 

Wir sind inzwischen doch guter Hoffnung, dass unser Timur die zwei Wochen im
Juli auch ohne ständig zu schimpfen mit Suse , Lorenz, Tigger und Bruni verbringen wird. Luna, die sonst den Tag draußen ist, kommt dann jeden Abend bis zum nächsten Morgen mit dazu und bei Suse gibt es eine fröhliche vier – Katzen – Gesellschaft. Langweilig wird das bestimmt nicht.
Auch unseren Kratzbaum, das Katzenklo und die Schlafhöhle werden wir mit hoch stellen, dann wird es ein gemütliches zweites zu Hause.
Vielen Dank liebe Suse !!!!

Charlie und Ginger

Am Sonntag war es endlich soweit, wir besuchten mit der ganzen Familie unsere Freunde und grillten gemeinsam in ihrem Garten. Ich war schon sehr lange nicht mehr dort. Antoin und Abir wohnen direkt neben einem Bengalkatzen – Züchter. Durch sie ist mein Mann auch erst auf die Idee gekommen, einen kleinen Bengalkater zu adoptieren. Vitalie der Züchter ist ein guter Freund von Antoin und Abir. Er und seine Familie kommen aus Russland. Seit zwei Jahren züchtet er nun die traumhaft schönen Katzen.
Charlie von Rüthen heißt sein Zuchtkater und der Vater von unserem Katerchen. Der nun fast zwei jährige Champion ist wirklich ein Bild von einem Muskelkater. Er sieht aus wie ein wilder kleiner Leopard mit breiten Schultern und kräftigem Kopf. Dabei hat er so ein sanftes und freundliches Gemüt.

 

Charlie’s Partnerin Cleopatra, die Mutter von unserem Timur, hat nun schon zwei mal Junge bekommen und ist wieder schwanger. Die zarte Cleopatra von Sauerkatz ist ein recht schüchternes und ängstliches Kätzchen. Sie bleibt am liebsten im Haus.

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Cleopatra mit ihren ersten Babys

Die sechs Babys aus dem letzten Wurf fanden sehr schnell neue Besitzer, obwohl eine Bengalkatze sehr teuer ist. Alle waren schon aus dem Haus. Wenn sie drei Monate alt sind dürfen die glücklichen neuen Katzeneltern ihre Schützlinge abholen.
Es gab also keine Mini Kätzchen zu bestaunen aber es wartete eine andere Überraschung auf uns als wir zu Charlie’s Freigehege kamen. Vitali hatte aus Russland ein wunderhübsches kleines Kätzchen mitgebracht als Zweitfrau für seinen Kater. Ihr Name ist Ginger, sie wird aber von allen lieber Moskau genannt nach ihrer Herkunft. Die russische Schönheit ist inzwischen sieben Monate alt und verträgt sich sehr gut mit Charlie. So zart und klein und mädchenhaft sieht sie neben dem mächtigen Charlie aus, ein richtiges Traumpaar.

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Ginger und Charlie verbrachten den ganzen Nachmittag allein im Freigehege, denn Vitali war auf Dienstreise und seine Frau war mit den beiden kleinen Söhnen bei einem Fußballturnier. Die Jungs sind leidenschaftliche Fußballer.
Die Tür zwischen den Gärten von Vitalis Familie und Antoins Familie ist immer offen und wir durften Charli und Ginger bewundern gehen, obwohl sonst keiner da war. Der vor Energie strotzende Charlie schien sich doch sehr zu langweilen. Sofort versuchte er, uns zu überreden, ihn raus zu lassen und mit ihm zu spielen. Er miaute in einem fort ungeduldig und vorwurfsvoll, denn wir konnten uns natürlich nicht erlauben, ihn einfach heraus zu lassen. Dieser wilde Kerl ist in der letzen Zeit schon drei mal ausgebüchst, einmal war er sogar eine ganze Nacht lang weg und saß zur unendlichen Erleichterung der ganzen Familie am nächsten Morgen wieder vor der Tür.
Als der arme gelangweilte Kater, der seinen Papa Vitali schmerzlich vermisste gar nicht aufhören wollte, sich zu beschweren, ging ich zu ihm und begann ein Gespräch. Charli kam ganz nah zu mir ans Gitter und klagte mir sein Leid. Er antwortete auf jeden meiner Sätze mit einen aussagekräftigen Miau und es tat ihm sichtlich gut, sich mal auszusprechen und jemandem zum Zuhören zu haben. Kaum hatten wir unser Gespräch beendet, legte er sich zufrieden auf seine hohe Holzschaukel und schaute in die Landschaft. Ich hatte ihm auch versichert, dass sein Papa bald wieder kommt und er sowieso der schönste und tollste Kater der Welt ist.
Die kleine Ginger dagegen war absolut ausgeglichen und glücklich, sie legte sich auf den Rücken als sie uns sah und forderte uns auf, mit ihr zu kuscheln und zu spielen. Nur mit Cleopatra soll sich Ginger wohl nicht so gut vertragen, da gibt es doch Eifersüchteleien zwischen den beiden Damen.

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Das Freigehege mit Außen- und Innenbereich

Tree Climbing School for Cats

This is a little story about our bengal tomcat Timur learning how to climb trees with his friends.

It is Saturday morning and Timur our young Bengal tomcat is the only one in the family who is allowed to wake up my husband mercilessly. Meow!!!…purrrrrpurrrrpurrr….Meowwww!!!…wake up!…..purrrrrpurrrrpurrr….he
puts his nose in Husseins face….Meooow!!!…I want to go outside!!! Believe it or not my husband gets up early in the morning and goes with his tomcat to the backyard. He also
takes our Luna with him because she is already waiting impatiently at the front door. The sun is shining and all the other cats are also in the garden. When Lara comes down to the backyard she takes the cat elevator. Kerstin puts her into a basket and let her down from the balcony in the second floor. Lara comes out of the basket when it arrives on the ground. I really would like to try such an elevator too. That would be fun
surely. Lara, Tobi and Lola start to play with Timur hilariously. He is running around but Timur is also listening to his Dad. When Hussein loudly says NO , Timur immediately stops running or walking and changes his direction. So he does not follow the other cats to the neighbor backyards and he can be in the garden without a cat harness.
Timur really has much discipline for a teen Tomcat. He is eight months old and so a teenager in cat years.

All our cat house – cat children are real masters of climbing. Tobi for instance can go up to the huge birch that stands next to the stonewall in less than a minute although the first boughs are in three meters high. But Tobi can climb like a monkey and hunts for squirrels in the wide and high tree crown. Luna loves to climb the young chestnut tree. The boughs start in two meters high but for Luna this is no problem at all. Only Timur still doesn‘t know how to get up there and he gazes after Luna full of longing.
So my husband carries him on the first bough and Timur started to climb after Luna with much courage. He was getting higher and higher and Lund came down to look after his little brother and encouraged him.

 

Our inexperienced tomcat reached nearly the top of the tree but he didn’t try to come down. So we were really afraid that Timur would not make it and how could we get him down to the ground again. But then Luna came for help again. She started to climb down the tree and Timur did the same. He was very good in climbing down but in the last stage he was falling. He fell and cought himself fortunately in the boughs.
What an exiting adventure! I have made a little video of this

 

 

The next tree Timur used for his exercises was not so high and perfect for finding a wonderful viewing platform. So he spent much time on it and I could take a lot of nice pictures of him.

 

My last little tree climbing story is about Lola the mother of Luna and Lara. Lola has an injured leg since two weeks that is now slowly getting better.
On Sunday morning my husband came into the backyard with Timur and suddenly he was hearing a Meow in the chestnut tree. Lola really climbed up to it with her injured leg and she could not come down anymore. But Hussein had a really good idea how to help her. He took the camping chair that was standing under the tree and held it to Lola as a climbing help. So Lola went over the chair to the next bough and after that Hussein held it on the next place and gave Lola a magic moving stairway to come safely down to the ground.

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Die Baum-Kletter-Schule

Ein kleiner Bericht darüber, wie unser Kater Timur mit seinen Freunden das Klettern übt.

Es ist Samstag Morgen. Timur darf als einziger in der Familie unseren Papa schonungslos wecken. Miau….schnurrrschurrrschnurr, Miauu …steh auf !!!….Miau ……(Nasenstubser)….schnurrrschnurrrrschnurrr… ichwill raus! Und tatsächlich steht Hussein in aller Frühe auf und macht sich mit seinem Katerchen auf den Weg
in den Hof, er nimmt Luna auch gleich mit, denn die wartet schon ungeduldig an der Tür. Die Sonne scheint und alle anderen Kätzchen sind auch schon unten. Da warten Tobi, Lara und Lola. Lara darf neuerdings den Fahrstuhl nehmen. Kerstin setzt sie einfach früh in einen Korb und lässt diesen dann an einem Strick von ihrem Balkon im zweiten Stock aus nach unten. Lara springt auch erst heraus, wenn sie unten angekommen ist. Was für ein Spaß, so einen Fahrstuhl hätte ich auch gern. Timur tollt mit seinen Freunden auf dem Hof herum. Er weiß genau, dass er auf seinen Papa hören muss und so braucht er auch kein Geschirr. Wenn Hussein laut Nein sagt, bleibt der schlaue Kater sofort stehen und ändert dann seine Richtung. Er folgt so den anderen Katzen eben nicht auf die Nachbarhöfe und das ist wirklich sehr diszipliniert für einen Teenie wie Timur.

Alle unsere Katzenhaus- Katzenkinder sind wahre Meister im Klettern. Tobi zum Beispiel ist in der Lage in einer unglaublichen Geschwindigkeit die riesige Birke zu erklimmen, die im hinteren Teil des Gartens steht. Die ersten Äste kommen erst in ca drei Meter Höhe und doch klettert Tobi wie ein Äffchen den glatten Stamm hinauf. Dann vollführt er wahre Drahtseilakte auf den weit ausladenden aber doch recht dünnen Ästen und
jagt den Eichhörnchen nach.
Luna klettert am liebsten auf den jungen Kastanienbaum. Auch dieser hat die ersten Äste erst in 2 Meter Höhe, doch Luna schafft es auch mühelos den glatten Stamm hinauf.
Das hat Timur noch nicht gelernt. Sehnsuchtsvoll schaut er Luna nach. Da hebt ihn mein Mann einfach mal auf die erste Astgabel und lässt Timur von dort aus allein weiter machen. Die Gelegenheit lässt sich unser Kater nicht entgehen und er klettert weiter nach oben. Luna wartet schon auf ihn und kommt ihm sogar entgegen, um
ihm Mut zu machen. Manchmal klemmt er etwas unbeholfen in einer Astgabel fest aber Timur gibt nicht auf und kommt schließlich höher und höher.

 
Wir fragten uns schließlich, ob unser unerfahrener Kater auch weiß, wie er wieder runter kommt. Erst sieht es so aus, als wüsste er nur wie es nach oben geht und Timur kletterte bedrohlich weit hinauf, dorthin wo die Äste schon dünner werden. Mein Mann fragte mich schon zweifelnd: „ Hab ich einen Fehler gemacht? Wie
bekommen wir ihn denn da jetzt runter?“ ich dachte sogar schon daran, eine Leiter zu organisieren. Aber die liebe Luna kam uns wieder zu Hilfe. Sie begann herunter zu klettern und Timur kam so endlich auch auf die Idee, mal die andere Richtung einzuschlagen. Wir waren sehr erstaunt wie geschickt er den Stamm herunter
kam. Diese Technik liegt den Katzen wohl in den Genen. Nur im letzten Teil verlor unserer Katerchen plötzlich den Halt, fiel ein Stückchen und fing sich aber geschickt wieder auf, indem er sich an Zweige klammerte. War das eine Aufregung. Schließlich konnte mein Mann ihn zu fassen bekommen und Timur vom Baum herunter nehmen.
Das war ihm nun aber auch nicht recht, er wäre sicher auch das letzte Stück gerne noch allein hinunter geklettert. Ich hab ein Video von Timurs letzter Abstiegsetappe gemacht:

 

 

Zum Glück gibt es in unserem Hof auch Bäume, die viel einfacher zu erklimmen sind. Der nächste Baum, an dem Timur seine Kletterkünste ausprobierte war so einer. Er ist sogar oben schön geneigt fast parallel zum Boden und hat viele viele Äste. Dort hat Timur dann eine Menge Zeit verbracht, ein wunderbarer Aussichtspunkt.

 

Ein letztes Kletterabenteuer möchte ich euch noch erzählen. Diesmal nicht von Timur, sondern von unserer Mama Katze Lola. Diese ist doch tatsächlich mit ihrem verletzten Bein auf den Kastanienbaum geklettert und als Hussein am Sonntag Morgen mit Timur in den Hof kam, miaute Lola ganz verzweifelt, weil sie es nicht mehr herunter schaffte. Hussein hatte darauf hin den genialen Einfall, ihr eine Abstiegshilfe zu geben in Form  eines Campingstuhls, der meist unter dem Bäumchen steht. Er hielt Lola den Stuhl so nach oben, dass sie darüber  zur nächsten Astgabel gelangte. Dann hielt Hussein den Stuhl wieder neu hin und die schlaue Lola wusste genau, was zu tun war. Sie bekam somit eine mobile Treppe, die sie den Baum hinunter führte. Mein Mann war sehr
beeindruckt wie klug doch diese Katze ist.
Lolas Verletzung scheint zum Glück endlich besser zu werden. Sie humpelt nun nur noch ganz leicht und wir hoffen, dass das Bein bald ganz geheilt ist.

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Tigger and the snails

This is the free english translation of my former german post . A little story about a tomcat with happy end.

Tigger is a red tabby tomcat who’s home is right under the roof in a nice little apartment. He lives there together with Susanne my friend and neighbor and with Bruni an old chartreux cat. They are both house cats and never go outside. Tigger is a shy gay and he is also a little scared. But he is very curious. So Tigger loves to explore the staircase sometimes.
In summer he spends much time on the roof. Up there is his kingdom where he is the unchallenged ruler. Tomcat Tigger has also the talent to hide so perfectly that nobody ever can find him when he doesn’t want to be found. But one day this special talent was not for his good at all.
On a summer evening Susanne was looking for Tigger and could not find him. After some time she gave up and thought by herself: so or so I have no chance when he doesn’t want to be found, he will surely be back in the morning when he is hungry. But what she didn’t know, this time her poor tomcat hoped desperately that she would find him.
Susanne went to sleep and in the next morning no Tigger was anywhere to be seen. Now she was very concerned and afraid that may be he was fallen from the roof. Our house is really high with five floors. So she hurried into the backyard to look for her tomcat. Susanne searched for him all over the garden behind every tree and in every bush…he was not there. At last she went to the old external stair that leads down to the basement.
And down there in a dark nasty corner she finally found him.
Tigger had big wide eyes and didn’t move at all. He sat there like from stone and his fur was over and over covered with snails. That poor tomcat must have spent the whole night in this position, so scared that he could not move and all the snails had enough time to find a nice little place on him.
Susanne touched him very carefully and tried to find out wether he was injured. She put all the snails from his fur and took him slowly into her armes. He seemed to be alright and Susanne went with Tigger into our house. The last stair she let him down just to see wether he can move and run normally. And for her big relief he could. Like a thunderbolt he run into the apartment and first of all on the litter box.
After that he started to clean his fur and did not stop for at least two hours. The rest of the day Tigger slept in Susannes bed totally exhausted.
So the only explanation for this unwanted adventure was that he somehow came to the backyard over the staircase. Somebody has opened the door to the garden, Tigger slipped out and the door behind him was shut. And so poor Tigger had to spent all the night on a strange planet with strange noises and strange creatures.