„Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber sinnlos.“
Diese allseits bekannte Weisheit ist besonders jenen bewusst, die schon einmal stolze Hüter einer selbigen waren. Und ebenso erging es nun Ursula und ihrem Sohn Franz Martin. Lola schien sich für längere Zeit verabschiedet zu haben und nun fehlte einfach etwas Weiches, Liebes, Schnurrendes und Mäusefangendes in ihrem Leben.
Während Familie Ursula im Juli an der Ostsee im Urlaub war, erhielt ich einen Anruf von Steffi. Steffi ist die Mama von Tobi, einem weiss grauen Kater, und Gründungsmitglied unseres wunderbaren Katzenhauses. Sie sagte mit einem geheimnisvollen Unterton zu mir: „ Schau Dich doch bitte mal nach einem Katzenbaby um !“ „Ach!“ dachte ich, „das ist gar nicht schwer zu erraten, für wen das wohl sein soll“ und Steffi musste es wirklich nicht dazu sagen. „Nichts lieber als das“, meinte ich zu ihr, „Da findet sich doch bestimmt ein Kleines, zumal die Maikätzchen jetzt ungefähr im richtigen Alter sein müssten.“
Die erste Suchanfrage richtete ich an meine Freundin Sibylle. Sie ist die eifrigste Katzenbaby – Vermittlerin, die ich kenne und hat eigentlich immer ein kleines Fellbündel in der Hinterhand. Aber diesmal war sie leider nicht in der Lage, mir weiter zu helfen. Die zweite Suchanfrage ging, wie sollte es anders sein, an Ebay Kleinanzeigen. Zwei Anzeigen kamen in die engere Auswahl und ich schickte sie gleich per What’s App an Steffi. Am besten gefiel uns beiden ein kleiner Mai – Kater, der ein liebes zu Hause für ein Leben als Freigänger suchte. Er hatte grau gestreiftes Fell und vier weiße Pfötchen, ein wunderhübscher kleiner Kerl.

Steffi schickte die beiden Anzeigen zu Ursula und dann hieß es erstmal abwarten. Schon am nächsten Tag bekamen wir von der Ostsee die glückliche Nachricht, dass „Heinz“, so sollte er heißen, am 10. 8. nur einen Tag nachdem sie aus dem Urlaub zurück gekommen sind, in Holzhausen abgeholt wird. Natürlich war die Wahl auf den kleinen Grauen gefallen, so hübsch und unwiderstehlich wie er war. Heinz kam aus einem wohlbehüteten Zuhause und verbrachte seine ersten Lebenswochen zusammen mit seiner Mama, einem Schwesterchen und einem Brüderchen.

Bald durften wir den Heinzi in seinem neuen Zuhause bei Ursula besuchen. Eine Treppe nach unten und wir waren da. Dieser Fell – Flummi von Katerchen kam sofort zu uns gerannt und war so gar nicht zurückhaltend oder ängstlich. Er spielte und tobte mit einem kleinen Ball über den Flur und ließ sich auch jederzeit streicheln und hoch nehmen. Sein liebstes Spielzeug war die elektrische Lego – Eisenbahn von Franz Martin. Da lief er unermüdlich neben den Zügen her.
Auch unsere anderen Katzen, Tobi, Lara und Luna machten Heinz keine Angst. Er begann sofort, mit ihnen zu spielen. Sogar der große starke Willi konnte den Heinz nicht einschüchtern. Er spielt mit allen oder macht einen bedrohlichen Katzenbuckel wenn ihm jemand, wie zum Beispiel der Willi, dumm kommt. Nur Rückzug ist keine Option für den tapferen Heinz.


Tobi und Heinz spielen besonders schön zusammen und Tobi wirkt fast wie sein großer Bruder. Zusammen ziehen sie sich unter den Gartenwagen zurück, wenn der dicke Willi stört. Und zusammen jagen sie über den Hof und spielen Angriff und Verteidigung.

Nur unser Timur hat so seine Probleme mit dem kleinen grauen Kater. Heinz macht ihn völlig nervös und unser großer Bengale weiß überhaupt nicht , was er mit diesem Katzenflummi anfangen soll. Fauchen und Knurren ist das einzige, was ihm da einfällt. Nun kommt das Heinzelkätzchen öfter zu uns hoch, damit sich die beiden aneinander gewöhnen können.
Und tatsächlich hat unser Heinz auch noch ein kleines mysteriöses Geheimnis. Er hat schon einmal in Ursulas Familie gelebt, im vergangenen Jahrhundert . Es gibt Beweisfotos aus dem Jahre 1998. Da gab es dort einen Kater namens Cäsar und der sieht Heinz so ähnlich, dass man die beiden nicht auseinander halten kann.
