Heinz – kleiner Kater ohne Furcht und Tadel

 „Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber sinnlos.“

Diese allseits bekannte Weisheit ist besonders jenen bewusst, die schon einmal stolze Hüter einer selbigen waren. Und ebenso erging es nun Ursula und ihrem Sohn Franz Martin. Lola schien sich für längere Zeit verabschiedet zu haben und  nun fehlte einfach etwas Weiches, Liebes, Schnurrendes und Mäusefangendes in ihrem Leben.

Während Familie Ursula im Juli an der Ostsee im Urlaub war, erhielt ich einen Anruf von Steffi. Steffi ist die Mama von Tobi, einem weiss grauen Kater, und Gründungsmitglied unseres wunderbaren Katzenhauses. Sie sagte mit einem geheimnisvollen Unterton zu mir: „ Schau Dich doch bitte mal nach einem Katzenbaby um !“ „Ach!“ dachte ich, „das ist gar nicht schwer zu erraten, für wen das wohl sein soll“ und Steffi musste es wirklich nicht dazu sagen. „Nichts lieber als das“, meinte ich zu ihr, „Da findet sich doch bestimmt ein Kleines, zumal die Maikätzchen jetzt ungefähr im richtigen Alter sein müssten.“

Die erste Suchanfrage richtete ich an meine Freundin Sibylle. Sie ist die eifrigste Katzenbaby – Vermittlerin, die ich kenne und hat eigentlich immer ein kleines Fellbündel in der Hinterhand. Aber diesmal war sie leider nicht in der Lage, mir weiter zu helfen. Die zweite Suchanfrage ging, wie sollte es anders sein, an Ebay Kleinanzeigen. Zwei Anzeigen kamen in die engere Auswahl und ich schickte sie gleich per What’s App an Steffi. Am besten gefiel uns beiden ein kleiner Mai – Kater, der ein liebes zu Hause für ein Leben als Freigänger suchte. Er hatte grau gestreiftes Fell und vier weiße Pfötchen, ein wunderhübscher kleiner Kerl.

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Der kleine Mai-Kater aus der Anzeige

Steffi schickte die beiden Anzeigen zu Ursula und dann hieß es erstmal abwarten. Schon am nächsten Tag bekamen wir von der Ostsee die glückliche Nachricht, dass „Heinz“, so sollte er heißen,  am 10. 8. nur einen Tag nachdem sie aus dem Urlaub zurück gekommen sind, in Holzhausen abgeholt wird. Natürlich war die Wahl auf den kleinen Grauen gefallen, so hübsch und unwiderstehlich wie er war. Heinz kam aus einem wohlbehüteten Zuhause und verbrachte seine ersten Lebenswochen zusammen mit seiner Mama, einem Schwesterchen und einem Brüderchen.

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Heinz mit seinen Geschwistern

Bald durften wir den Heinzi in seinem neuen Zuhause bei Ursula besuchen. Eine Treppe nach unten und wir waren da. Dieser Fell – Flummi von Katerchen kam sofort zu uns gerannt und war so gar nicht zurückhaltend oder ängstlich. Er spielte und tobte mit einem kleinen Ball über den Flur und ließ sich auch jederzeit streicheln und hoch nehmen. Sein liebstes Spielzeug war die elektrische Lego – Eisenbahn von Franz Martin. Da lief er unermüdlich neben den Zügen her.

Auch unsere anderen Katzen, Tobi, Lara und Luna machten Heinz keine Angst. Er begann sofort, mit ihnen zu spielen. Sogar der große starke Willi konnte den Heinz nicht einschüchtern. Er spielt mit allen oder macht einen bedrohlichen Katzenbuckel wenn ihm jemand, wie zum Beispiel der Willi, dumm kommt. Nur Rückzug ist keine Option für den tapferen Heinz.

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Tobi, Luna, Lara und Heinz
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Willi und Heinz

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Tobi und Heinz spielen besonders schön zusammen und Tobi wirkt fast wie sein großer Bruder. Zusammen ziehen sie sich unter den Gartenwagen zurück, wenn der dicke Willi stört. Und zusammen jagen sie über den Hof und spielen Angriff und Verteidigung.

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Tobi und Heinz

 

Nur unser Timur hat so seine Probleme mit dem kleinen grauen Kater. Heinz macht ihn völlig nervös und unser großer Bengale weiß überhaupt nicht , was er mit diesem Katzenflummi anfangen soll. Fauchen und Knurren ist das einzige, was ihm da einfällt. Nun kommt das Heinzelkätzchen öfter zu uns hoch, damit sich die beiden aneinander gewöhnen können.

Und tatsächlich hat unser Heinz auch noch ein kleines mysteriöses Geheimnis. Er hat schon einmal in Ursulas Familie gelebt, im vergangenen Jahrhundert . Es gibt Beweisfotos aus dem Jahre 1998. Da gab es dort einen Kater namens Cäsar und der sieht Heinz so ähnlich, dass man die beiden nicht auseinander halten kann. 

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Es ist kaum zu glauben, dass das nicht der Heinz ist.

 

Lola in der Fremde

Unsere Mama – Katze und Katzenhaus-Begründerin Lola ist nun schon seit vielen Wochen auf Reisen in der Fremde. Sie begann irgendwann in diesem Sommer damit, immer weiter weg zu laufen und kam tagelang nicht nach Hause. Zuerst hatte Lola sich bei  “Autoverwertung Richter” einquartiert und hatte dort sogar schon ein persönliches Wohnauto ausgesucht. Damals trug sie ein Halsband mit Telefonnummer und so bekam unsere Nachbarin Ursula nach einer Woche verzweifelten Suchens und gerade nachdem sie das letzte Suchplakat aufgehängt hatte endlich einen Anruf von den Besitzern des Platzes. 

Lola kehrte zurück und die Freude war riesengroß. Aber bald kam auch schon der nächste Anruf vom Autoplatz, denn ihr schien es dort doch sehr zu gefallen und sie hatte wieder ihr altes Auto bezogen. Nur mit der dort heimischen Katze vertrug sie sich gar nicht gut. Nach nur wenigen Tagen in der Heimat war Lola wieder verschwunden aber diesmal keine Spur von ihr auf dem Autoplatz. Nun wissen wir leider nicht mehr, wo wir noch nach ihr suchen sollen.

Lola ist ein sehr eigener Charakter und mag die Gesellschaft anderer Katzen eher nicht. Bestimmt ist auch das ein Grund, warum sie unser Katzenhaus verlassen hat. Besonders der rote Freigänger- Kater aus der Nachbarschaft hat Lola böse mitgespielt. Er wird immer aggressiver auch all den anderen Katzen gegenüber. Da wird nicht nur gefaucht sondern auch gekratzt und gebissen.  Außerdem ist unsere Lola, wie ich es auch schon in meinem Buch “ Das Haus voller Katzen “ beschrieben habe, eine echte Abenteurerin und kaum etwas ist ihr wichtiger als ihre Freiheit. Sie ist sehr klug und versteht sich mit Menschen viel besser als mit anderen Katzen. So hoffen wir, dass unsere Glückskatze auch ein neues glückliches Zuhause gefunden hat und es ihr gut geht. Wer weiß, vielleicht steht sie irgendwann wieder vor unserer Tür, die bleibt immer für sie offen.

Da wird sie aber staunen, wenn sie sieht, dass sie ein kleines Brüderchen bekommen hat. Um den kleinen Heinz soll es in meinem nächsten Beitrag gehen.

Timur geht ins Ferienlager

Im Juli fahren wir für zwei Wochen in Urlaub und zum ersten mal müssen unsere zwei Katzen so eine lange Zeit ohne uns verbringen.
Was für ein großes Glück ist es doch, dass direkt eine Etage über uns ein Heim für diese Tage auf sie wartet. Unsere Nachbarin Susanne hat selbst zwei Katzen, Tigger und Bruni. Über den rot gestreiften Kater Tigger habe ich auch schon eine kleine Geschichte in meinem Blog geschrieben ( „Tigger und die Schnecken“ ). Bruni ist eine schon sehr alte Kartäuser Katzendame, die wirklich nichts mehr aus der Ruhe bringen kann. Sie wird in diesem Jahr 18. Das entspricht 86 Menschenjahren.

 

 

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Tigger und Bruni, gemalt von meiner Tochter Mariam

Unsere Luna kennt sich bereits bestens in Tigger und Brunis Wohnung aus. Mit dem lieben Tigger ist sie schon lange gut befreundet. Die beiden spielen ab und zu zusammen und Tigger freut sich dann sehr über die Abwechslung. Mit Bruni kann er nicht spielen. Die alte Dame hat für solche Albernheiten gar nichts übrig.
Nun muss sich nur noch Timur an das neue Sommer-Quartier und seine Bewohner gewöhnen. Immer mal wieder am Abend oder am Wochenende schicken wir ihn nach oben, damit er sich auf Entdeckungsreise begeben kann. Anfangs lief Timur nur tief geduckt und ängstlich von einer Ecke zur anderen, suchte im Grunde nur gute Verstecke,
denn hier fühlte er sich gar nicht sicher. Fremde Umgebung und oben drauf noch fremde Katzen, das war ja nun wirklich eine Zumutung. Timur knurrte und fauchte was das Zeug hielt. Selbst wenn er allein im Zimmer war, knurrte er zur Vorsicht
unentwegt. Man konnte ja nie wissen, wer da noch um die Ecke kommt.
Der arme Tigger beobachtete das seltsame Leoparden- Tier völlig entgeistert und sagte erstmal gar nichts dazu. Tigger ist sehr umgänglich und lieb , ich habe ihn noch nie knurren oder fauchen gehört.
Nachdem Timur das Zimmer von Susannes Sohn Lorenz zu seinem Basislager erklärt hatte, begann er irgendwann von dort aus auch den Rest der Wohnung zu erkunden. Geduckt und knurrend inspizierte er einen Raum nach dem anderen.


Die Begegnung mit Bruni verlief doch sehr einseitig. Timur gab sein bestes, Bruni klar zu machen, wie gefährlich er ist und dass mit ihm nicht zu spaßen sei. Er saß vor ihr und spielte sein ganzes Dschungel Repertoire an Knurrlauten ab, doch ohne auch nur die geringste Reaktion zu bekommen. Bruni ignorierte ihn geradezu in Perfektion. So ein unverschämter Bengel hatte ihre Aufmerksamkeit nun wirklich nicht verdient.

Mit der Zeit lief Timur immer weniger geduckt durch sein neues Revier, auch das Knurren klang nicht mehr ganz so ernst gemeint. Heute morgen als ich die Wohnungstür aufmachte, stand doch plötzlich der liebe Tigger auf der Treppe und kam neugierig heran. Timur ließ nicht lange auf sich warten und Wunder über Wunder die beiden gaben sich erstmal einen langen Nasen-Schnupper- Begrüßungs-Moment. Und richtig baff waren Suse und ich als Tigger und Timur gemeinsam nach oben in Susannes Wohnung verschwanden.
Timur lief selbstbewusst und mit den schon obligatorischen Knurrlauten durch die ganze Wohnung und der geduldige Tigger beobachtete ihn dabei.

 

Wir sind inzwischen doch guter Hoffnung, dass unser Timur die zwei Wochen im
Juli auch ohne ständig zu schimpfen mit Suse , Lorenz, Tigger und Bruni verbringen wird. Luna, die sonst den Tag draußen ist, kommt dann jeden Abend bis zum nächsten Morgen mit dazu und bei Suse gibt es eine fröhliche vier – Katzen – Gesellschaft. Langweilig wird das bestimmt nicht.
Auch unseren Kratzbaum, das Katzenklo und die Schlafhöhle werden wir mit hoch stellen, dann wird es ein gemütliches zweites zu Hause.
Vielen Dank liebe Suse !!!!

Cat Watching – Katzenspaß im Hof

Man könnte fast glauben es ist schon Sommer, so herrlich ist das Wetter zur Zeit.
Da geh ich am liebsten mit unserem Katerchen Timur hinunter ins Grüne und schaue den Katzen beim Spielen zu.
Am Anfang war ich heute mit Timur ganz allein aber schließlich kam die Lara dazu. Sie stolzierte eine Zeit auf der hinteren Hofmauer und beobachte Timur und mich. Dann sprang sie geschickt herunter und begann ein Spielchen mit unserem jungen Kater. Lara interessierte dabei besonders die Leine vom Katzengeschirr. Timur gewöhnt sich langsam aber sicher an sein Anhängsel. Er ist zwar nicht so ausgelassen wie wenn er ohne Geschirr unterwegs ist aber er bewegt sich mehr und mehr und streift zügig über die Wiese, zu den Büschen und diesmal sogar auf die Campingliege statt darunter.

Schließlich gesellten sich auch noch Luna und ihre Mama Lola zu uns nur Tobi fehlte heute mal ganz. Wer weiß, wo er wieder herum stromerte.
Auch Ursula, Lola’s Besitzerin kam noch eine Weile mit herunter.
Luna begann sofort damit, mit ihrer Schwester Lara Angriff und Gegenangriff zu spielen. Die beiden sitzen sich dabei in einigem Abstand gegenüber und belauern sich bis eine den Überraschungsangriff wagt. So überraschend ist der aber für den Beobachter nicht, denn es beginnt immer so: Der Vorderkörper ist geduckt, das Hinterteil angehoben und mit den Hinterbeinen macht die Katze eine Art Warmlaufen auf der Stelle. Es
erinnert mich auch immer an den Trommelwirbel vor einer Zirkus Nummer. Dann folgt der Absprung und die andere Katze lässt sich genüsslich überfallen mit herumwälzen am Boden und allem drum und dran. Dann beginnt das Spiel von vorn und es wird wieder in Lauerstellung gegangen. Sogar Lola lässt sich neuerdings wieder zu
solchen Spielchen mit ihren Töchtern hinreißen.

 

Aber Lola macht uns gerade auch etwas Sorgen. Sie humpelt seit einigen Tagen stark und es wird auch nicht wirklich besser. Sie hat jetzt vom Tierarzt Schmerzmittel bekommen und wir können nur abwarten ob mit der Zeit damit eine Besserung eintritt. Wenn nicht müsste ein Test gemacht werden, ob ein Band gerissen ist. Dieser Test kann aber nur unter Narkose durchgeführt werden, weil es für das Tier zu schmerzhaft wäre und
es völlig verkrampfen würde. Wir hoffen jetzt sehr, dass das nicht nötig sein wird und Lola sich nur das Bein verstaucht hat. Ansonsten ist sie trotz Verletzung viel unterwegs und es ist völlig unmöglich, sie lange drin zu behalten.

Ein Wintertag im Frühling: So ein Katzenwetter!

Das Wetter ist ein Trauerspiel. Es ist der 22. März und es schneit schon seit Stunden bei Temperaturen von null bis zwei Grad. Ich komme gerade aus der Stadt und eile zur Rettung unserer armen Kätzchen, die schon seit ungefähr 7.15 Uhr draußen sind.
Kaum öffne ich die Tür zum Hof, stürzt auch schon Luna herein. Ich rufe noch nach Tobi und Lara und klappere dabei kräftig mit dem Schlüssel. Tobi kommt von der hinteren Mauer gesprungen und rennt so schnell er kann auf mich zu und zur Tür herein. Jetzt fehlt nur noch Lara. Ich rufe und rufe, keine Lara. Als ich schließlich aufgebe und mich umdrehe, um mit den anderen beiden die Treppen hinauf zu gehen, sitzt doch da tatsächlich Lara hinter mir und schaut mich unschuldig an. Sie hat sich also irgendwie herein gezaubert.

Luna und Lara kommen mit mir die Treppen rauf, während Tobi sich mal wieder Zeit lässt. Aus Erfahrung weiß ich,  dass er dann irgendwann bei mir vor der Tür sitzt und darauf wartet, herein gelassen zu werden. Ich mach einfach noch ein paar mal meine Wohnungstür auf und schwupp ist er irgendwann drin. Unser Kater Timur, der sich schon den ganzen Vormittag alleine gelangweilt hat, ist ganz aus dem Häuschen.
Soviel Spielkameraden auf einmal. Da weiß er gar nicht, wem er zuerst hinterher jagen soll. Mit Lara in der Pflanzenecke ist es schonmal lustig. Es ist wirklich erstaunlich, dass nie eine Pflanze umgeworfen wird, aber ich will das mal lieber nicht zu laut schreiben.

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Im Dschungel ist es doch am schönsten
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Zwei echte und eine falsche Katze

Im Flur habe ich schließlich noch ein paar Kartons zur Unterhaltung verteilt. Katzen lieben die Papierkisten. Und da es viele Katzen sind, müssen es auch viele Kartons sein.
Dazu noch unser Katzentunnel und das Spieleland ist perfekt.

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Suchbild, hier sind vier Katzen versteckt.
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Lara wird in ihrer Festung von Timur belagert

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Nach so viel Herumtollen muss natürlich auch gegessen werden. Luna und Lara schlabbern ein Katzensüppchen .Ja ihr habt richtig gelesen, es gibt doch tatsächlich Suppen für Katzen und zwar von Sheba. Sie sehen auch richtig lecker aus und schmecken, jedenfalls den beiden Damen. Nur warm werden sie nicht serviert.
Für Tobi ist das nichts, einmal dran gerochen und schon war es aus mit dem Interesse. Tobi braucht Futter für ganze Kerle. Da springt er mir auch mal auf die Arbeitsplatte und schaut, ob ich nicht was besseres für ihn habe. Die Champignons sind schonmal nichts. Aber er bekommt etwas von dem Hackfleisch, das ich für die Bolognese Sauce brauche. Tobi ist verrückt nach Hackfleisch und auch nach jeder anderen Art rohes Fleisch.

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Nicht nach Tobis Geschmack !

Jetzt wird aber weiter gespielt. Ein ebenfalls sehr beliebter Tummelplatz ist unser großer Esstisch oder besser unter unserem Esstisch. Der Wald aus Stuhlbeinen und Sitzflächen ist wunderbar geeignet zum Verstecken.

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Stuhlbeine und Katzenbeine

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Hier macht Tobi auch am liebsten seinen Mittagsschlaf

Luna ist froh, dass Timur nun jemand anderen zum Spielen hat und geht schonmal schlafen.

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Lara in der Falle

 

Lara ist ein Töchterchen von Lola und genau wie ihre Mutter hat sie ihre ganz eigene Persönlichkeit. Lara weiß genau, was sie will und noch viel genauer weiß sie, was sie nicht will. Sie besteht einerseits lautstark auf ihre Freiheit und lässt sich nur sehr ungern herumtragen, andererseits möchte die kleine Dame niemals alleine sein und sucht deshalb immer die Nähe der anderen Katzen oder der Menschen. Aber das immer in gebührendem Abstand. Sie kuschelt natürlich auch viel mit ihrer Besitzerin Kerstin. Aber da ist Kerstin wirklich die Auserwählte, wir anderen dürfen sie höchstens mal kurz streicheln.

1Lara diskutiert Katzenhaus Blog
Hier diskutiert Lara gerade mit Kerstin, die ihre Tasche packen möchte.

Es war ein Tag wie jeder andere Wochentag. Ich brachte Aliah und ihre Freundin Miriam zur Schule, die beiden gehen in die selbe Klasse. Kerstin machte sich fast gleichzeitig auf den Weg zur Arbeit in ihre Praxis für Ganzheitsmedizin. Mit uns zusammen durfte auch die Kätzchen-Bande nach draußen.
Ich sah Tobi gleich hinter Miriam aus der Haustür huschen. Unsere Luna wartete schon im Hof auf ihn. Etwas später am Vormittag schaute ich nach den dreien und klapperte mit der Leckerli Dose. Luna und Tobi kamen gleich angeflitzt aber von Lara keine Spur. Auch am Morgen hatte ich sie nicht gesehen und deshalb fragte ich über What’s App, ob Lara denn überhaupt mit raus geschickt wurde. Kerstin antwortete recht schnell, dass sie Lara doch zusammen mit Tobi die Treppen runter geschickt hatte. Das war wirklich seltsam, denn ich hatte nur den weiß grauen kleinen Kater aus der Haustür kommen sehen.

Der Sache musste ich auf den Grund gehen und auch Kerstin bat mich besorgt, nochmal in ihrem Treppenhaus nachzusehen. Ich hatte zum Glück einen Schlüssel von ihr bekommen, da ich öfter Kindergarten – Dienst für unsere drei damals noch sehr kleinen Kätzchen hatte und Lara zusammen mit Tobi aus dem Nachbarhaus zu uns
herüber holte. Zu dieser Zeit durften die drei noch nicht alleine hinaus.
Gut, dass der Schlüssel bei mir geblieben war, so konnte ich ganz einfach mal nachschauen gehen. Ich öffnete die Tür und fand keine Lara dahinter. So stieg ich also die Treppen hinauf, vielleicht war Lara ja nach oben statt nach unten gelaufen. Ich rief auch nach ihr und kaum hatte ich das getan, hörte ich ein herzzerreißendes Miauuu, Miauuuu, Miauuuu….!!! ohne Unterbrechung klagte da ein armes Kätzchen von
irgendwo her.
Zuerst dachte ich, Lara wäre doch noch bei Kerstin in der Wohnung aber dann sah ich einen Schatten hinter Steffis Tür hochspringen. Das Miau kam gar nicht aus Kerstins Wohnung sondern aus Steffis, dort wo eigentlich Tobi zu Hause war. Die beiden wohnen direkt nebeneinander auf einer Etage.

Lara war außer sich und sprang wie wild an der Türe hoch, miaute in einem Fort, so dass es mir bald das Herz zerriss. Das Tragische daran, ich hatte nur einen Schlüssel für Kerstins Wohnung aber nicht für Steffis. Dort war natürlich niemand zu Hause und Lara war den ganzen Morgen und Vormittag allein dort eingesperrt gewesen. Da ist die neugierige Katze einfach anstatt die Treppen zum Hof zu nehmen, schnell mal in Tobis
Wohnung hinein gehuscht und Miriam hatte sie nicht gesehen. Sie schloss die Tür ab und ging mit Tobi runter. Lara saß in der Falle und niemand ahnte etwas.
Dort war sie nun gefangen und ganz allein, eigentlich das Schlimmste was diesem Kätzchen passieren konnte. Ich versuchte sie zu beruhigen, aber je mehr ich sprach desto verzweifelter miaute die Kleine.

Nachdem ich die Situation auf What’s App geschildert hatte, rief mich gleich Steffi an.
Sie machte sich nun auch Sorgen, dass Lara vielleicht nicht aufs Katzenklo konnte. Sie wusste gar nicht, ob die Tür zum Bad offen geblieben war. Sie fragte mich, ob ich nicht in die Schule gehen könnte, um von Miriam den Schlüssel zu holen. Das war wohl für Katze und Menschen die beste und schnellste Lösung. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, die Lara bis zum Nachmittag dort sich selbst zu überlassen.

So machte ich mich auf den Weg zur Grundschule, die keine zehn Minuten von uns entfernt ist. Hoffentlich ist bald Pause, dachte ich bei mir. Ich fühlte mich gar nicht wohl bei dem Gedanken, einfach in den Unterricht zu platzen :„Entschuldigung aber wir haben da einen Katzen – Notfall und ich brauche unbedingt Miriams
Schlüssel!“ Wer weiß, ob sie mir den überhaupt geben dürfte.
So setzte ich mich lieber vors Klassenzimmer der 3 b und wartete auf das Pausenklingeln. Ich hatte Glück, es dauerte nur 10 Minuten. Die ersten Kinder, die aus dem Zimmer kamen, erzählten meiner Tochter Aliah gleich, dass ihre Mama vor der Tür saß und sie kam sehr verwundert zu mir. So konnte ich meine Tochter ganz unauffällig bitten, doch mal die Miriam mit ihrem Schlüssel her zu holen.

Endlich hatte ich den Schlüssel und eilte zurück. Lara war inzwischen ganz still geworden. Ich schloss die Tür auf und sie begrüßte mich so dankbar. Lara freute sich tatsächlich mehr über mich, als über ihre Freiheit. Endlich war sie nicht mehr alleine.
Nun inspizierte ich in Steffis Auftrag noch die Wohnung. Es gab keine Anzeichen von Verwüstung und auch die Badtür war geöffnet, das Katzenklo also zugänglich.
Es folgte große allgemeine Erleichterung in der What’s App – Gruppe. Luna und Tobi kamen auch gleich angerannt, als ich mit Lara nach draußen kam und sie begannen sofort, miteinander zu spielen. Ich machte gleich noch einige Fotos von der glücklichen Wiedervereinigung.

Lara widerfrei Katzenhais Blog

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Tigger und die Schnecken

Tigger ist ein lieber und etwas ängstlicher rot gestreifter Kater, der in der Dachwohnung unserer Nachbarin Suse zu Hause ist. Er lebt dort zusammen mit Bruni einer alten Kartäuser-Katzendame.
Tigger ist ein Wohnungskater. Suse hatte ihn zusammen mit ihrer Tochter Clara aus dem Tierheim geholt. Trotz seiner Ängstlichkeit ist er schon immer auch sehr sehr neugierig und wagt sich bei Gelegenheit auch hinaus ins Treppenhaus. Aber sein liebstes Territorium ist das Dach. Er schlüpft hinaus durchs Fenster und klettert
dort oben herum, als wäre es ein zweites Wohnzimmer. Tigger ist auch ein Meister im Verstecken. Es kommt sogar recht oft vor, dass Suse die ganze Wohnung nach ihm
durchsucht und ihn nirgendwo findet. Irgendwann taucht er dann plötzlich seelenruhig wieder auf, als wäre nichts gewesen und Suse kann sich noch so lange den Kopf zerbrechen, wo er sich wieder versteckt haben könnte. Sie wird es nie erfahren.

Dieses spezielle Talent wurde dem armen Tigger jedoch eines Tages zum Verhängnis.
Suse konnte Tigger mal wieder nicht finden und dachte sich erst nichts Böses dabei. Wenn er nicht gefunden werden will, hab ich sowieso keine Chance, dachte Suse und ging schlafen. Morgen früh wird er schon wieder hervor kommen. Nur diesmal wollte der arme Tigger unbedingt gefunden werden, nur ahnte seine Besitzerin zu dieser Zeit absolut nichts von seinem Unglück.  Am nächsten Morgen, als Tigger noch immer nicht zu sehen war, fing Suse an, sich ernsthaft Sorgen zu machen.
Plötzlich kam ihr der schreckliche Gedanke, ihr Katerchen könnte vom Dach gefallen sein. Sie lief hinunter in den Hof. Dort schaute Suse in alle Ecken nach, unter Bäumen und Büschen … kein Tigger! Zuletzt ging sie noch die alte Kellertreppe hinunter, die von Außen zum Kellereingang führte und dort unten in einer dunklen Ecke fand sie schließlich ein zusammengekauertes Bündel Fell, über und über bedeckt mit Schnecken.

Es war tatsächlich Tigger, der wohl die ganze Nacht im Freien verbringen musste. Er
hatte solche schreckliche Angst gehabt, dass er sich in diese Ecke geflüchtet hatte und sich über viele Stunden nicht mehr bewegte. So hatten die Schnecken Zeit, in aller Ruhe auf ihn drauf zu kriechen und sich ein gemütliches Plätzchen in seinem Fell zu suchen. Tiggers Augen waren weit aufgerissen und er gab keinen Ton von sich. Es war ein erbarmungswürdiger Anblick. Ganz vorsichtig las Suse ihm die Schnecken vom Fell. Sie war noch gar nicht sicher, ob er nicht verletzt war und hob ihn behutsam hoch, tastete ihn ab und ging mit ihm die Treppen hinauf. Zu Suses großer Erleichterung gab Tigger keine Schmerzensschreie von sich und schien unverletzt zu sein. Um ganz sicher zu gehen, dass er auch nichts gebrochen hatte, lies sie ihn die letzte Treppe allein hochlaufen. Kaum hatten Tiggers Pfoten den Boden berührt, sauste er wie ein geölter Blitz hinauf in die Wohnung und schwupp aufs Katzenklo. Das musste sich der Arme wohl die ganze Nacht lang verkniffen haben. Nachdem er sein Geschäft erledigt hatte, begann Tigger damit, sich gründlich zu putzen. Er hörte zwei Stunden lang nicht mehr damit auf und erst als auch der letzte Schmutz aus seinem Fell geleckt war, der an dieses schreckliche Erlebnis erinnerte, schleppte er sich erschöpft in Suses Bett und schlief dort für den Rest des Tages.

Wie war das mit der Kastration ?

Unsere Katzen sind alle noch sehr jung. Luna und Lara wurden am 18. 5. 2017 geboren und Tobi ist nur zwei oder drei Wochen älter. Die Mama Lola wurde am 18. 5. 2016 geboren und ist somit noch nicht einmal zwei Jahre alt. Der jüngste im Bunde ist unser Bengalkater Timur. Er wurde am 1. 8. 2017 geboren. Es ist demnach gar nicht lange her, dass die Kätzchen kastriert wurden und das war natürlich ein intensives Erlebnis für die Tiere genauso wie für uns.
Lola wurde letzten Sommer operiert, nachdem die Jungen abgestillt waren. Alles verlief unkompliziert und Lola war am selben Abend schon wieder auf den Beinen und wollte nach draußen. Sie hatte eine recht große lilafarbene Naht am Unterbauch und der ganze rasierte Bereich war silbern gefärbt. Ich hab mich mal belesen, was es mit dieser silbernen Farbe auf sich hat. Es handelt sich um ein Aluminium Spray, das besonders gern von Tierärzten zur Abdeckung von Wunden verwendet wird, die nicht verbunden werden können.
(Das Silberspray ermöglicht den Schutz von Wunden, welche nicht oder nur schlecht mit einem Verband bedeckt werden können.  Silberspray bildet einen lückenlosen, feuchtigkeitsabweisenden Metallfilm, der ebenso wie ein Wundverband das Innere der Wunde vor Staub und Schmutz schützt und gleichzeitig die Elastizität der Haut nicht behindert, Von N. Fuchs Am 21/02/2013)
Lola hatte einen Kragen bekommen, damit sie nicht an der Wunde lecken konnte, aber den akzeptierte sie überhaupt nicht. So machte sich Lola sofort daran, den ganzen Bauchbereich gründlich abzulecken und nichts und niemand konnte sie davon abbringen. Ihre Schnauze und ihre Zunge wurden ganz silbern. Ansonsten hat es ihr aber hoffentlich nicht geschadet. Diese Substanz ist nicht giftig.
1 Kastration Lola Silberspray
Lola sitzt am selben Abend schon wieder ungeduldig an der Wohnungstür, die Schnauze glänzt ganz silbergrau.
Tobi ist der älteste von der neuen Generation Kätzchen und wurde somit als erster von ihnen kastriert. Unser guter und netter Tierarzt war inzwischen völlig überraschend verstorben und so mussten wir leider einen neuen finden. Steffi , Tobis Besitzerin, bekam recht schnell einen Termin in einer etwas entfernteren Praxis, die uns wärmstens von meiner Nachbarin Suse empfohlen wurde. Sie brachte ihre beiden Wohnungskatzen schon seit über zehn Jahren dorthin und war immer sehr zufrieden.
Die Kastration eines Katers ist sehr viel unkomplizierter als die einer Katze, denn es muss nur ein kleiner Schnitt an den Hoden gemacht werden. Diese Wunde braucht auch nicht genäht zu werden und verheilt sehr schnell.
Die Operation wird natürlich in Vollnarkose durchgeführt und das Tier darf deshalb vorher 12 Stunden lang nicht gefressen haben.
Während des Eingriffs werden die inneren Hoden erst abgebunden und dann entfernt. Äußerlich gibt es dabei wie schon erwähnt nur einen ganz kleinen Einschnitt.
Tobi wurde früh um zehn hingebracht und durfte am Nachmittag des selben Tages wieder abgeholt werden. Auch er war schon am nächsten Tag wieder fit und tobte draußen herum.
Es ist für die meisten Kater und Katzen eine große Erleichterung, nicht mehr ihren Sexualtrieben ausgeliefert zu sein. Besonders Kater werden zu rastlosen Einzelkämpfern, immer auf der Suche nach Weibchen, oft in üble Revierkämpfe verwickelt und in der Wohnung sind sie auch nicht mehr so gern gesehen, denn sie markieren überall ihr Revier mit einem ganz besonders intensiven beißenden Geruch im Urin.
Weibliche Katzen würden mindestens zweimal im Jahr Babys bekommen, eine ganz enorme körperliche Belastung und auch für Katzen gibt es bei jeder Geburt ein Risiko für das Muttertier. Wenn sie nicht gedeckt werden, dann besteht die Gefahr einer Dauerrolligkeit, welche auch ununterbrochenen Stress für die Katze bedeuten würde. Eine Kastration ist also eine Maßnahme, die vor allem der Katze großen Nutzen bringt und wir müssen deswegen kein schlechtes Gewissen haben.
Unsere beiden Schwesterchen Luna und Lara waren als nächstes dran. Kerstin, Laras Besitzerin, und ich brachten die beiden gemeinsam zum Termin in die Tierarzt- Praxis.
Hier hatten wir die Wahl, ob die Kätzchen nach der OP einen Kragen bekommen sollten oder einen Body. Beides sollte verhindern, dass sie an der Naht lecken. Wir entschieden uns für den süßen roten Body. Ich wusste auch noch von Lola, dass so ein Kragen wohl nicht viel nützen würde.
Die Operation bei den weiblichen Katzen ist doch ein recht großer Eingriff. Der Unterbauch wird geöffnet und die Eierstöcke werden erst abgebunden und dann ganz entfernt. Die Wunde wird dann in mehreren Schichten vernäht.
Als wir die beiden am Nachmittag abholten, steckten sie bereits in den roten Bodys, waren wach aber noch sehr benommen. Sie hatten die OP gut überstanden.
Die Tierärztin eröffnete uns auch, dass die beiden Flöhe hatten und sie ihnen ein Mittel dagegen verabreicht hatte.( Sofort gab es einen Floh – Alarm in unsere WhatsApp – Gruppe.)
Normalerweise hätten wir zum Fäden-Ziehen nach einer Woche wieder kommen sollen, aber da mein Mann und auch Kerstin Ärzte sind, wollten wir das zu Hause selber übernehmen.
1 Kastration Luna mit Body
Luna ist ganz erschöpft nach ihrer OP
Nun hätten wir erwartet, dass unsere zwei bald wieder munter herumlaufen würden so wie Lola und Tobi. Aber das war nicht der Fall, sie schliefen und schliefen. Zwar frassen Luna und Lara zwischendurch ordentlich und hatten auch kein Fieber aber ansonsten wurde tagelang nur noch geschlafen. Lara wirkte lange sehr verkrampft und hockte immer in der selben Stellung. Es dauerte einige Zeit bis sie sich wieder entspannen konnte. Luna lag nur noch in ihrem Körbchen auf dem Kratzbaum und ließ sich von Timur gesund pflegen. Dieser kuschelte sich an sie und schleckte sein Schwesterchen ab.
1 Kastration Tiumur und Luna 1
Timur kümmerte sich ganz rührend um sein Schwesterchen
Ganze vier Tage verbrachte unsere Luna so im ständigen Halbschlaf. Lara war einen Tag eher wieder auf den Beinen und wagte sich auf den Hof.
Wir hatten uns natürlich Sorgen gemacht, da es eher untypisch ist, dass die Erholungsphase so lange dauert. Ich hatte aber im Internet von ähnlichen Fällen gelesen und egal wie lange es dauert, die Kätzchen sind nach einigen Tagen wieder ganz die alten.
Das Schlafen ist auch ein Mittel für die Katzen, mit Schmerzen umzugehen.
Ich war so erleichtert, als unsere Luna am fünften Tag nach der OP endlich wieder flink die Treppen hinunter lief und in den Hof wollte.
1 Kastration Lara wieder fit
Lara war die erste, die wieder auf dem Hof unterwegs war, aber immer noch im schicken roten Outfit. Von dem hatte Kerstin den Kragen abgeschnitten, damit es bequemer für sie war.

Nach einer Woche durften die Bodys weg. Luna putze sich dann geschlagene zwei Stunden, sie musste schließlich sieben Tage fehlende Fellpflege nachholen. Der Bauch war ganz kahl und nur ein kleines Pflaster war über die Naht geklebt. Alles sah sehr gut aus und Kerstin kam schließlich mit Lara zu uns für den letzen Akt, den des Fäden – Ziehens. Mein Mann hatte extra Utensilien dafür aus der Praxis mitgebracht. Die beiden vom Fach erledigten das ganz professionell und ich war froh als endlich alles geschafft war.

 

1 Kastration Luna ohne Body
Luna ist wieder frei, hat nur noch ein Pflaster.

Der letzte, der kastriert wurde, war unser Timur. Bei ihm verlief alles genauso problemlos wie bei Tobi. Nur eines hat er wirklich übel genommem. Er durfte die ganze Nacht vor der OP nichts fressen. Für unseren nachtaktiven Kater eine Katastrophe! Jede halbe Stunde lag er meinem Mann, der fast genauso nachtaktiv ist wie Timur, in den Ohren: „Miau , Hunger !!!! ….. Miauuuu, Was ist hier los ??? …..Miiiiau , verstehst du mich nicht  ???“ Das hat Hussein fast das Herz gebrochen, dafür gab er ihm am Abend nach der Operation gleich doppelt so viel und Timur frass drei Tage lang, als wäre er nur knapp dem Hungertod entkommen.

Viele fragen zum Thema Kastration werden auch hier sehr gut beantwortet:

Kastration – Fragen und Anworten

Katzen – Alltag im Katzenhaus

Ich möchte euch einen kleinen Einblick in das Alltagsleben unserer Kätzchen – Bande geben. Vier der Katzen und zwar Lola, die Mamakatze, Luna und Lara, ihre Töchterchen und Tobi das Adoptiv – Findelkind, sind Freigänger. Jeden Morgen wenn wir zur Arbeit und die Kinder zur Schule gehen, lassen wir sie nach draußen.
Unsere Luna sitzt schon den ganzen Morgen erwartungsvoll neben der Wohnungstür und schaut mich mit großen Augen an. Miau, ich will raus, sagt sie mir alle drei Minuten. So ähnlich sieht es auch bei Lara und Tobi aus. Alle drei können es kaum erwarten, sich jeden Morgen erneut ins Abenteuer zu stürzen.  Endlich mache ich die Tür auf, nachdem ich Luna das Halsband umgelegt habe. Sie huscht ins Treppenhaus und wartet dann sehr geduldig, bis ich mir die Schuhe angezogen habe, meine Tochter ihren Schulrucksack aufgesetzt hat und wir uns endlich in Bewegung setzen. Nach jeder Treppe, die sie blitzschnell hinunter läuft, setzt sie ich wieder hin und wartet, dass wir schwerfälligen Menschen hinterher kommen. Sie hat da viel Verständnis für uns und es ist so rührend, wie geduldig sie jedesmal zu uns herauf schaut. Im Hof treffen sich dann die Spielgefährten und machen sich seit einiger Zeit gleich auf den Weg zum angrenzenden stillgelegten jüdischen Friedhof. Den haben sie als Jagdrevier entdeckt und wir sind auch ganz froh darüber, denn dort ist alles ruhig und friedlich, es gibt keine Autos und neben diesem Friedhof liegt gleich der Nordfriedhof. Ein wunderbarer Platz für neugierige Katzen, die ihr Revier erweitern wollen. Da jedes Kätzchen einen anderen Besitzer hat, haben wir eine gemeinsame What’sApp – Gruppe, über die wir den ganzen Tag wichtige Katzennachrichten austauschen. Da weiß jeder sofort, wann welche Katze unten ist oder
auch wieder mit hoch genommen wurde. Lara und Tobi sind oft am Mittag mit bei uns oder bei Mama Lola zu Besuch, denn ihre Besitzerinnen arbeiten um diese Zeit. Unser Bengalkater Timur freut sich dann ganz besonders über den Besuch der Spielgefährten.
Die Mittagspause ist ein festes Ritual. Jeden Tag zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr holen wir die Kätzchen nach oben zum Fressen und Schlafen. Wir achten immer darauf, dass alle gut untergebracht sind und keines vergessen wird. Am Nachmittag gehts wieder raus und abends natürlich wieder hinein. Klappern mit dem Schlüssel oder der Leckerli Dose genügt und die wilden Jäger kommen angerannt und flitzen ins Haus. Nur am Abend ist es schwer, sie zum Nach-Hause-Kommen zu bewegen. Die Dunkelheit hat ihren ganz besonderen Reiz für Katzen. Mama Lola ist im Frühling und Sommer sogar die ganze Nacht unterwegs und schläft dann am Tag.

Heute ist es besonders kalt. Das Thermometer zeigt Minus zehn Grad. Leider können wir das nicht unseren Katzen erklären und diese bestehen natürlich darauf, hinaus zu gehen. Dann müssen sie also selber herausfinden, wie kalt und ungemütlich es draußen ist. Gerade kam wieder eine Nachricht in die Gruppe: „ Tobi ins Treppenhaus geschlüpft, war ihm wohl doch zu kalt.“ Es ist unser Treppenhaus und nicht das, wo
seine Besitzer wohnen, aber bei uns ist eben jedes Kätzchen überall willkommen. Die Antwort kam gleich von Lolas Besitzerin: „Tobi nun (doch😂) bei uns… Er besucht Lola“. Dazu natürlich gleich noch ein oder zwei  Bilder. Und wir alle sind wieder im Bilde.

TobibesuchtLola

 

Kaum hatte sich Tobi schön aufgewärmt und durfte wieder raus, da kam die Lara angestürzt und huschte ins Treppenhaus. Auch Lara wohnt eigentlich im Nachbarhaus. So gab es dann einen fliegenden Wechsel und Lara durfte sich auch bei ihrer Mama etwas aufwärmen.

1 LaraundLola

 

 

Das Tagebuch aus dem Katzenhaus

Dies ist die Kurzfassung des Beitrags.

In diesem Blog dreht sich alles um unsere ungewöhnliche Katzenfamilie. Diese Familie besteht aus Menschen und Katzen, Nachbarn und Freunden. Wir alle sind verteilt auf zwei Mietshäuser, die direkt nebeneinander stehen und wir alle haben natürlich eine oder mehrere Katzen.
Es ist noch gar nicht lange her da spielten Katzen gar keinen Rolle in unserem Leben, denn wir hatten keine und hätten auch nicht im Traum daran gedacht, dass sich das einmal ändern würde.  Aber dann kam Lola. Lola die neue kleine Glückskatze einer Nachbarsfamilie hat das Glück in unsere Häuser gebracht in Form von
sich selbst natürlich und in Form von allerliebsten kleinen Katzenbabys.
In unseren beiden Häusern leben jetzt insgesamt 9 Katzen. Vier davon sind Wohnungskatzen und alle anderen streifen auf unseren Höfen und auf den benachbarten Friedhöfen herum, spielen zusammen und werden von uns
gemeinsam betreut. Auch ein Bengalkater gehört zu dieser bunten Truppe. Er darf nur in Begleitung nach draußen aber bekommt sehr oft Besuch von seinen Spielgefährten.
Man kann sich vorstellen, dass es mit so vielen Katzen mitten in der Großstadt nie langweilig wird und immer wieder geschehen aufregende und lustige Dinge. Deshalb habe ich diesen Blog begonnen. Jeder der Spaß daran hat, kann sich so an den Abenteuern unserer ungewöhnlichen Katzengemeinschaft freuen.
Wer genau erfahren möchte, wie unser kleines Katzenwunder begonnen hat, dem empfehle ich mein Buch: „ Das Haus voller Katzen: Eine Großstadtgeschichte“ .
Das Haus voller Katzen: Eine Großstastgeschichte

 

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