Ein Wintertag im Frühling: So ein Katzenwetter!

Das Wetter ist ein Trauerspiel. Es ist der 22. März und es schneit schon seit Stunden bei Temperaturen von null bis zwei Grad. Ich komme gerade aus der Stadt und eile zur Rettung unserer armen Kätzchen, die schon seit ungefähr 7.15 Uhr draußen sind.
Kaum öffne ich die Tür zum Hof, stürzt auch schon Luna herein. Ich rufe noch nach Tobi und Lara und klappere dabei kräftig mit dem Schlüssel. Tobi kommt von der hinteren Mauer gesprungen und rennt so schnell er kann auf mich zu und zur Tür herein. Jetzt fehlt nur noch Lara. Ich rufe und rufe, keine Lara. Als ich schließlich aufgebe und mich umdrehe, um mit den anderen beiden die Treppen hinauf zu gehen, sitzt doch da tatsächlich Lara hinter mir und schaut mich unschuldig an. Sie hat sich also irgendwie herein gezaubert.

Luna und Lara kommen mit mir die Treppen rauf, während Tobi sich mal wieder Zeit lässt. Aus Erfahrung weiß ich,  dass er dann irgendwann bei mir vor der Tür sitzt und darauf wartet, herein gelassen zu werden. Ich mach einfach noch ein paar mal meine Wohnungstür auf und schwupp ist er irgendwann drin. Unser Kater Timur, der sich schon den ganzen Vormittag alleine gelangweilt hat, ist ganz aus dem Häuschen.
Soviel Spielkameraden auf einmal. Da weiß er gar nicht, wem er zuerst hinterher jagen soll. Mit Lara in der Pflanzenecke ist es schonmal lustig. Es ist wirklich erstaunlich, dass nie eine Pflanze umgeworfen wird, aber ich will das mal lieber nicht zu laut schreiben.

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Im Dschungel ist es doch am schönsten
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Zwei echte und eine falsche Katze

Im Flur habe ich schließlich noch ein paar Kartons zur Unterhaltung verteilt. Katzen lieben die Papierkisten. Und da es viele Katzen sind, müssen es auch viele Kartons sein.
Dazu noch unser Katzentunnel und das Spieleland ist perfekt.

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Suchbild, hier sind vier Katzen versteckt.
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Lara wird in ihrer Festung von Timur belagert

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Nach so viel Herumtollen muss natürlich auch gegessen werden. Luna und Lara schlabbern ein Katzensüppchen .Ja ihr habt richtig gelesen, es gibt doch tatsächlich Suppen für Katzen und zwar von Sheba. Sie sehen auch richtig lecker aus und schmecken, jedenfalls den beiden Damen. Nur warm werden sie nicht serviert.
Für Tobi ist das nichts, einmal dran gerochen und schon war es aus mit dem Interesse. Tobi braucht Futter für ganze Kerle. Da springt er mir auch mal auf die Arbeitsplatte und schaut, ob ich nicht was besseres für ihn habe. Die Champignons sind schonmal nichts. Aber er bekommt etwas von dem Hackfleisch, das ich für die Bolognese Sauce brauche. Tobi ist verrückt nach Hackfleisch und auch nach jeder anderen Art rohes Fleisch.

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Nicht nach Tobis Geschmack !

Jetzt wird aber weiter gespielt. Ein ebenfalls sehr beliebter Tummelplatz ist unser großer Esstisch oder besser unter unserem Esstisch. Der Wald aus Stuhlbeinen und Sitzflächen ist wunderbar geeignet zum Verstecken.

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Stuhlbeine und Katzenbeine

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Hier macht Tobi auch am liebsten seinen Mittagsschlaf

Luna ist froh, dass Timur nun jemand anderen zum Spielen hat und geht schonmal schlafen.

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Lara in der Falle

 

Lara ist ein Töchterchen von Lola und genau wie ihre Mutter hat sie ihre ganz eigene Persönlichkeit. Lara weiß genau, was sie will und noch viel genauer weiß sie, was sie nicht will. Sie besteht einerseits lautstark auf ihre Freiheit und lässt sich nur sehr ungern herumtragen, andererseits möchte die kleine Dame niemals alleine sein und sucht deshalb immer die Nähe der anderen Katzen oder der Menschen. Aber das immer in gebührendem Abstand. Sie kuschelt natürlich auch viel mit ihrer Besitzerin Kerstin. Aber da ist Kerstin wirklich die Auserwählte, wir anderen dürfen sie höchstens mal kurz streicheln.

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Hier diskutiert Lara gerade mit Kerstin, die ihre Tasche packen möchte.

Es war ein Tag wie jeder andere Wochentag. Ich brachte Aliah und ihre Freundin Miriam zur Schule, die beiden gehen in die selbe Klasse. Kerstin machte sich fast gleichzeitig auf den Weg zur Arbeit in ihre Praxis für Ganzheitsmedizin. Mit uns zusammen durfte auch die Kätzchen-Bande nach draußen.
Ich sah Tobi gleich hinter Miriam aus der Haustür huschen. Unsere Luna wartete schon im Hof auf ihn. Etwas später am Vormittag schaute ich nach den dreien und klapperte mit der Leckerli Dose. Luna und Tobi kamen gleich angeflitzt aber von Lara keine Spur. Auch am Morgen hatte ich sie nicht gesehen und deshalb fragte ich über What’s App, ob Lara denn überhaupt mit raus geschickt wurde. Kerstin antwortete recht schnell, dass sie Lara doch zusammen mit Tobi die Treppen runter geschickt hatte. Das war wirklich seltsam, denn ich hatte nur den weiß grauen kleinen Kater aus der Haustür kommen sehen.

Der Sache musste ich auf den Grund gehen und auch Kerstin bat mich besorgt, nochmal in ihrem Treppenhaus nachzusehen. Ich hatte zum Glück einen Schlüssel von ihr bekommen, da ich öfter Kindergarten – Dienst für unsere drei damals noch sehr kleinen Kätzchen hatte und Lara zusammen mit Tobi aus dem Nachbarhaus zu uns
herüber holte. Zu dieser Zeit durften die drei noch nicht alleine hinaus.
Gut, dass der Schlüssel bei mir geblieben war, so konnte ich ganz einfach mal nachschauen gehen. Ich öffnete die Tür und fand keine Lara dahinter. So stieg ich also die Treppen hinauf, vielleicht war Lara ja nach oben statt nach unten gelaufen. Ich rief auch nach ihr und kaum hatte ich das getan, hörte ich ein herzzerreißendes Miauuu, Miauuuu, Miauuuu….!!! ohne Unterbrechung klagte da ein armes Kätzchen von
irgendwo her.
Zuerst dachte ich, Lara wäre doch noch bei Kerstin in der Wohnung aber dann sah ich einen Schatten hinter Steffis Tür hochspringen. Das Miau kam gar nicht aus Kerstins Wohnung sondern aus Steffis, dort wo eigentlich Tobi zu Hause war. Die beiden wohnen direkt nebeneinander auf einer Etage.

Lara war außer sich und sprang wie wild an der Türe hoch, miaute in einem Fort, so dass es mir bald das Herz zerriss. Das Tragische daran, ich hatte nur einen Schlüssel für Kerstins Wohnung aber nicht für Steffis. Dort war natürlich niemand zu Hause und Lara war den ganzen Morgen und Vormittag allein dort eingesperrt gewesen. Da ist die neugierige Katze einfach anstatt die Treppen zum Hof zu nehmen, schnell mal in Tobis
Wohnung hinein gehuscht und Miriam hatte sie nicht gesehen. Sie schloss die Tür ab und ging mit Tobi runter. Lara saß in der Falle und niemand ahnte etwas.
Dort war sie nun gefangen und ganz allein, eigentlich das Schlimmste was diesem Kätzchen passieren konnte. Ich versuchte sie zu beruhigen, aber je mehr ich sprach desto verzweifelter miaute die Kleine.

Nachdem ich die Situation auf What’s App geschildert hatte, rief mich gleich Steffi an.
Sie machte sich nun auch Sorgen, dass Lara vielleicht nicht aufs Katzenklo konnte. Sie wusste gar nicht, ob die Tür zum Bad offen geblieben war. Sie fragte mich, ob ich nicht in die Schule gehen könnte, um von Miriam den Schlüssel zu holen. Das war wohl für Katze und Menschen die beste und schnellste Lösung. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, die Lara bis zum Nachmittag dort sich selbst zu überlassen.

So machte ich mich auf den Weg zur Grundschule, die keine zehn Minuten von uns entfernt ist. Hoffentlich ist bald Pause, dachte ich bei mir. Ich fühlte mich gar nicht wohl bei dem Gedanken, einfach in den Unterricht zu platzen :„Entschuldigung aber wir haben da einen Katzen – Notfall und ich brauche unbedingt Miriams
Schlüssel!“ Wer weiß, ob sie mir den überhaupt geben dürfte.
So setzte ich mich lieber vors Klassenzimmer der 3 b und wartete auf das Pausenklingeln. Ich hatte Glück, es dauerte nur 10 Minuten. Die ersten Kinder, die aus dem Zimmer kamen, erzählten meiner Tochter Aliah gleich, dass ihre Mama vor der Tür saß und sie kam sehr verwundert zu mir. So konnte ich meine Tochter ganz unauffällig bitten, doch mal die Miriam mit ihrem Schlüssel her zu holen.

Endlich hatte ich den Schlüssel und eilte zurück. Lara war inzwischen ganz still geworden. Ich schloss die Tür auf und sie begrüßte mich so dankbar. Lara freute sich tatsächlich mehr über mich, als über ihre Freiheit. Endlich war sie nicht mehr alleine.
Nun inspizierte ich in Steffis Auftrag noch die Wohnung. Es gab keine Anzeichen von Verwüstung und auch die Badtür war geöffnet, das Katzenklo also zugänglich.
Es folgte große allgemeine Erleichterung in der What’s App – Gruppe. Luna und Tobi kamen auch gleich angerannt, als ich mit Lara nach draußen kam und sie begannen sofort, miteinander zu spielen. Ich machte gleich noch einige Fotos von der glücklichen Wiedervereinigung.

Lara widerfrei Katzenhais Blog

1 Lara spielt mit Luna Katzenhasu Blog.JPG

 

Katzen – Alltag im Katzenhaus

Ich möchte euch einen kleinen Einblick in das Alltagsleben unserer Kätzchen – Bande geben. Vier der Katzen und zwar Lola, die Mamakatze, Luna und Lara, ihre Töchterchen und Tobi das Adoptiv – Findelkind, sind Freigänger. Jeden Morgen wenn wir zur Arbeit und die Kinder zur Schule gehen, lassen wir sie nach draußen.
Unsere Luna sitzt schon den ganzen Morgen erwartungsvoll neben der Wohnungstür und schaut mich mit großen Augen an. Miau, ich will raus, sagt sie mir alle drei Minuten. So ähnlich sieht es auch bei Lara und Tobi aus. Alle drei können es kaum erwarten, sich jeden Morgen erneut ins Abenteuer zu stürzen.  Endlich mache ich die Tür auf, nachdem ich Luna das Halsband umgelegt habe. Sie huscht ins Treppenhaus und wartet dann sehr geduldig, bis ich mir die Schuhe angezogen habe, meine Tochter ihren Schulrucksack aufgesetzt hat und wir uns endlich in Bewegung setzen. Nach jeder Treppe, die sie blitzschnell hinunter läuft, setzt sie ich wieder hin und wartet, dass wir schwerfälligen Menschen hinterher kommen. Sie hat da viel Verständnis für uns und es ist so rührend, wie geduldig sie jedesmal zu uns herauf schaut. Im Hof treffen sich dann die Spielgefährten und machen sich seit einiger Zeit gleich auf den Weg zum angrenzenden stillgelegten jüdischen Friedhof. Den haben sie als Jagdrevier entdeckt und wir sind auch ganz froh darüber, denn dort ist alles ruhig und friedlich, es gibt keine Autos und neben diesem Friedhof liegt gleich der Nordfriedhof. Ein wunderbarer Platz für neugierige Katzen, die ihr Revier erweitern wollen. Da jedes Kätzchen einen anderen Besitzer hat, haben wir eine gemeinsame What’sApp – Gruppe, über die wir den ganzen Tag wichtige Katzennachrichten austauschen. Da weiß jeder sofort, wann welche Katze unten ist oder
auch wieder mit hoch genommen wurde. Lara und Tobi sind oft am Mittag mit bei uns oder bei Mama Lola zu Besuch, denn ihre Besitzerinnen arbeiten um diese Zeit. Unser Bengalkater Timur freut sich dann ganz besonders über den Besuch der Spielgefährten.
Die Mittagspause ist ein festes Ritual. Jeden Tag zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr holen wir die Kätzchen nach oben zum Fressen und Schlafen. Wir achten immer darauf, dass alle gut untergebracht sind und keines vergessen wird. Am Nachmittag gehts wieder raus und abends natürlich wieder hinein. Klappern mit dem Schlüssel oder der Leckerli Dose genügt und die wilden Jäger kommen angerannt und flitzen ins Haus. Nur am Abend ist es schwer, sie zum Nach-Hause-Kommen zu bewegen. Die Dunkelheit hat ihren ganz besonderen Reiz für Katzen. Mama Lola ist im Frühling und Sommer sogar die ganze Nacht unterwegs und schläft dann am Tag.

Heute ist es besonders kalt. Das Thermometer zeigt Minus zehn Grad. Leider können wir das nicht unseren Katzen erklären und diese bestehen natürlich darauf, hinaus zu gehen. Dann müssen sie also selber herausfinden, wie kalt und ungemütlich es draußen ist. Gerade kam wieder eine Nachricht in die Gruppe: „ Tobi ins Treppenhaus geschlüpft, war ihm wohl doch zu kalt.“ Es ist unser Treppenhaus und nicht das, wo
seine Besitzer wohnen, aber bei uns ist eben jedes Kätzchen überall willkommen. Die Antwort kam gleich von Lolas Besitzerin: „Tobi nun (doch😂) bei uns… Er besucht Lola“. Dazu natürlich gleich noch ein oder zwei  Bilder. Und wir alle sind wieder im Bilde.

TobibesuchtLola

 

Kaum hatte sich Tobi schön aufgewärmt und durfte wieder raus, da kam die Lara angestürzt und huschte ins Treppenhaus. Auch Lara wohnt eigentlich im Nachbarhaus. So gab es dann einen fliegenden Wechsel und Lara durfte sich auch bei ihrer Mama etwas aufwärmen.

1 LaraundLola

 

 

Das Tagebuch aus dem Katzenhaus

Dies ist die Kurzfassung des Beitrags.

In diesem Blog dreht sich alles um unsere ungewöhnliche Katzenfamilie. Diese Familie besteht aus Menschen und Katzen, Nachbarn und Freunden. Wir alle sind verteilt auf zwei Mietshäuser, die direkt nebeneinander stehen und wir alle haben natürlich eine oder mehrere Katzen.
Es ist noch gar nicht lange her da spielten Katzen gar keinen Rolle in unserem Leben, denn wir hatten keine und hätten auch nicht im Traum daran gedacht, dass sich das einmal ändern würde.  Aber dann kam Lola. Lola die neue kleine Glückskatze einer Nachbarsfamilie hat das Glück in unsere Häuser gebracht in Form von
sich selbst natürlich und in Form von allerliebsten kleinen Katzenbabys.
In unseren beiden Häusern leben jetzt insgesamt 9 Katzen. Vier davon sind Wohnungskatzen und alle anderen streifen auf unseren Höfen und auf den benachbarten Friedhöfen herum, spielen zusammen und werden von uns
gemeinsam betreut. Auch ein Bengalkater gehört zu dieser bunten Truppe. Er darf nur in Begleitung nach draußen aber bekommt sehr oft Besuch von seinen Spielgefährten.
Man kann sich vorstellen, dass es mit so vielen Katzen mitten in der Großstadt nie langweilig wird und immer wieder geschehen aufregende und lustige Dinge. Deshalb habe ich diesen Blog begonnen. Jeder der Spaß daran hat, kann sich so an den Abenteuern unserer ungewöhnlichen Katzengemeinschaft freuen.
Wer genau erfahren möchte, wie unser kleines Katzenwunder begonnen hat, dem empfehle ich mein Buch: „ Das Haus voller Katzen: Eine Großstadtgeschichte“ .
Das Haus voller Katzen: Eine Großstastgeschichte

 

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