Im Juli fahren wir für zwei Wochen in Urlaub und zum ersten mal müssen unsere zwei Katzen so eine lange Zeit ohne uns verbringen.
Was für ein großes Glück ist es doch, dass direkt eine Etage über uns ein Heim für diese Tage auf sie wartet. Unsere Nachbarin Susanne hat selbst zwei Katzen, Tigger und Bruni. Über den rot gestreiften Kater Tigger habe ich auch schon eine kleine Geschichte in meinem Blog geschrieben ( „Tigger und die Schnecken“ ). Bruni ist eine schon sehr alte Kartäuser Katzendame, die wirklich nichts mehr aus der Ruhe bringen kann. Sie wird in diesem Jahr 18. Das entspricht 86 Menschenjahren.

Unsere Luna kennt sich bereits bestens in Tigger und Brunis Wohnung aus. Mit dem lieben Tigger ist sie schon lange gut befreundet. Die beiden spielen ab und zu zusammen und Tigger freut sich dann sehr über die Abwechslung. Mit Bruni kann er nicht spielen. Die alte Dame hat für solche Albernheiten gar nichts übrig.
Nun muss sich nur noch Timur an das neue Sommer-Quartier und seine Bewohner gewöhnen. Immer mal wieder am Abend oder am Wochenende schicken wir ihn nach oben, damit er sich auf Entdeckungsreise begeben kann. Anfangs lief Timur nur tief geduckt und ängstlich von einer Ecke zur anderen, suchte im Grunde nur gute Verstecke,
denn hier fühlte er sich gar nicht sicher. Fremde Umgebung und oben drauf noch fremde Katzen, das war ja nun wirklich eine Zumutung. Timur knurrte und fauchte was das Zeug hielt. Selbst wenn er allein im Zimmer war, knurrte er zur Vorsicht
unentwegt. Man konnte ja nie wissen, wer da noch um die Ecke kommt.
Der arme Tigger beobachtete das seltsame Leoparden- Tier völlig entgeistert und sagte erstmal gar nichts dazu. Tigger ist sehr umgänglich und lieb , ich habe ihn noch nie knurren oder fauchen gehört.
Nachdem Timur das Zimmer von Susannes Sohn Lorenz zu seinem Basislager erklärt hatte, begann er irgendwann von dort aus auch den Rest der Wohnung zu erkunden. Geduckt und knurrend inspizierte er einen Raum nach dem anderen.
Die Begegnung mit Bruni verlief doch sehr einseitig. Timur gab sein bestes, Bruni klar zu machen, wie gefährlich er ist und dass mit ihm nicht zu spaßen sei. Er saß vor ihr und spielte sein ganzes Dschungel Repertoire an Knurrlauten ab, doch ohne auch nur die geringste Reaktion zu bekommen. Bruni ignorierte ihn geradezu in Perfektion. So ein unverschämter Bengel hatte ihre Aufmerksamkeit nun wirklich nicht verdient.
Mit der Zeit lief Timur immer weniger geduckt durch sein neues Revier, auch das Knurren klang nicht mehr ganz so ernst gemeint. Heute morgen als ich die Wohnungstür aufmachte, stand doch plötzlich der liebe Tigger auf der Treppe und kam neugierig heran. Timur ließ nicht lange auf sich warten und Wunder über Wunder die beiden gaben sich erstmal einen langen Nasen-Schnupper- Begrüßungs-Moment. Und richtig baff waren Suse und ich als Tigger und Timur gemeinsam nach oben in Susannes Wohnung verschwanden.
Timur lief selbstbewusst und mit den schon obligatorischen Knurrlauten durch die ganze Wohnung und der geduldige Tigger beobachtete ihn dabei.
Wir sind inzwischen doch guter Hoffnung, dass unser Timur die zwei Wochen im
Juli auch ohne ständig zu schimpfen mit Suse , Lorenz, Tigger und Bruni verbringen wird. Luna, die sonst den Tag draußen ist, kommt dann jeden Abend bis zum nächsten Morgen mit dazu und bei Suse gibt es eine fröhliche vier – Katzen – Gesellschaft. Langweilig wird das bestimmt nicht.
Auch unseren Kratzbaum, das Katzenklo und die Schlafhöhle werden wir mit hoch stellen, dann wird es ein gemütliches zweites zu Hause.
Vielen Dank liebe Suse !!!!