Lara in der Falle

 

Lara ist ein Töchterchen von Lola und genau wie ihre Mutter hat sie ihre ganz eigene Persönlichkeit. Lara weiß genau, was sie will und noch viel genauer weiß sie, was sie nicht will. Sie besteht einerseits lautstark auf ihre Freiheit und lässt sich nur sehr ungern herumtragen, andererseits möchte die kleine Dame niemals alleine sein und sucht deshalb immer die Nähe der anderen Katzen oder der Menschen. Aber das immer in gebührendem Abstand. Sie kuschelt natürlich auch viel mit ihrer Besitzerin Kerstin. Aber da ist Kerstin wirklich die Auserwählte, wir anderen dürfen sie höchstens mal kurz streicheln.

1Lara diskutiert Katzenhaus Blog
Hier diskutiert Lara gerade mit Kerstin, die ihre Tasche packen möchte.

Es war ein Tag wie jeder andere Wochentag. Ich brachte Aliah und ihre Freundin Miriam zur Schule, die beiden gehen in die selbe Klasse. Kerstin machte sich fast gleichzeitig auf den Weg zur Arbeit in ihre Praxis für Ganzheitsmedizin. Mit uns zusammen durfte auch die Kätzchen-Bande nach draußen.
Ich sah Tobi gleich hinter Miriam aus der Haustür huschen. Unsere Luna wartete schon im Hof auf ihn. Etwas später am Vormittag schaute ich nach den dreien und klapperte mit der Leckerli Dose. Luna und Tobi kamen gleich angeflitzt aber von Lara keine Spur. Auch am Morgen hatte ich sie nicht gesehen und deshalb fragte ich über What’s App, ob Lara denn überhaupt mit raus geschickt wurde. Kerstin antwortete recht schnell, dass sie Lara doch zusammen mit Tobi die Treppen runter geschickt hatte. Das war wirklich seltsam, denn ich hatte nur den weiß grauen kleinen Kater aus der Haustür kommen sehen.

Der Sache musste ich auf den Grund gehen und auch Kerstin bat mich besorgt, nochmal in ihrem Treppenhaus nachzusehen. Ich hatte zum Glück einen Schlüssel von ihr bekommen, da ich öfter Kindergarten – Dienst für unsere drei damals noch sehr kleinen Kätzchen hatte und Lara zusammen mit Tobi aus dem Nachbarhaus zu uns
herüber holte. Zu dieser Zeit durften die drei noch nicht alleine hinaus.
Gut, dass der Schlüssel bei mir geblieben war, so konnte ich ganz einfach mal nachschauen gehen. Ich öffnete die Tür und fand keine Lara dahinter. So stieg ich also die Treppen hinauf, vielleicht war Lara ja nach oben statt nach unten gelaufen. Ich rief auch nach ihr und kaum hatte ich das getan, hörte ich ein herzzerreißendes Miauuu, Miauuuu, Miauuuu….!!! ohne Unterbrechung klagte da ein armes Kätzchen von
irgendwo her.
Zuerst dachte ich, Lara wäre doch noch bei Kerstin in der Wohnung aber dann sah ich einen Schatten hinter Steffis Tür hochspringen. Das Miau kam gar nicht aus Kerstins Wohnung sondern aus Steffis, dort wo eigentlich Tobi zu Hause war. Die beiden wohnen direkt nebeneinander auf einer Etage.

Lara war außer sich und sprang wie wild an der Türe hoch, miaute in einem Fort, so dass es mir bald das Herz zerriss. Das Tragische daran, ich hatte nur einen Schlüssel für Kerstins Wohnung aber nicht für Steffis. Dort war natürlich niemand zu Hause und Lara war den ganzen Morgen und Vormittag allein dort eingesperrt gewesen. Da ist die neugierige Katze einfach anstatt die Treppen zum Hof zu nehmen, schnell mal in Tobis
Wohnung hinein gehuscht und Miriam hatte sie nicht gesehen. Sie schloss die Tür ab und ging mit Tobi runter. Lara saß in der Falle und niemand ahnte etwas.
Dort war sie nun gefangen und ganz allein, eigentlich das Schlimmste was diesem Kätzchen passieren konnte. Ich versuchte sie zu beruhigen, aber je mehr ich sprach desto verzweifelter miaute die Kleine.

Nachdem ich die Situation auf What’s App geschildert hatte, rief mich gleich Steffi an.
Sie machte sich nun auch Sorgen, dass Lara vielleicht nicht aufs Katzenklo konnte. Sie wusste gar nicht, ob die Tür zum Bad offen geblieben war. Sie fragte mich, ob ich nicht in die Schule gehen könnte, um von Miriam den Schlüssel zu holen. Das war wohl für Katze und Menschen die beste und schnellste Lösung. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, die Lara bis zum Nachmittag dort sich selbst zu überlassen.

So machte ich mich auf den Weg zur Grundschule, die keine zehn Minuten von uns entfernt ist. Hoffentlich ist bald Pause, dachte ich bei mir. Ich fühlte mich gar nicht wohl bei dem Gedanken, einfach in den Unterricht zu platzen :„Entschuldigung aber wir haben da einen Katzen – Notfall und ich brauche unbedingt Miriams
Schlüssel!“ Wer weiß, ob sie mir den überhaupt geben dürfte.
So setzte ich mich lieber vors Klassenzimmer der 3 b und wartete auf das Pausenklingeln. Ich hatte Glück, es dauerte nur 10 Minuten. Die ersten Kinder, die aus dem Zimmer kamen, erzählten meiner Tochter Aliah gleich, dass ihre Mama vor der Tür saß und sie kam sehr verwundert zu mir. So konnte ich meine Tochter ganz unauffällig bitten, doch mal die Miriam mit ihrem Schlüssel her zu holen.

Endlich hatte ich den Schlüssel und eilte zurück. Lara war inzwischen ganz still geworden. Ich schloss die Tür auf und sie begrüßte mich so dankbar. Lara freute sich tatsächlich mehr über mich, als über ihre Freiheit. Endlich war sie nicht mehr alleine.
Nun inspizierte ich in Steffis Auftrag noch die Wohnung. Es gab keine Anzeichen von Verwüstung und auch die Badtür war geöffnet, das Katzenklo also zugänglich.
Es folgte große allgemeine Erleichterung in der What’s App – Gruppe. Luna und Tobi kamen auch gleich angerannt, als ich mit Lara nach draußen kam und sie begannen sofort, miteinander zu spielen. Ich machte gleich noch einige Fotos von der glücklichen Wiedervereinigung.

Lara widerfrei Katzenhais Blog

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