Die Katzeninsel : Das Kloster des Heiligen Nikolaus der Katzen auf Zypern

Bei meiner Recherche zum Thema Glückskatzen bin ich über eine Geschichte gestolpert, die mich sehr fasziniert hat und die bis in die heutige Zeit hinein lebendig geblieben ist.
Es gibt auf der Insel Zypern in der Nähe des Örtchens Limassol ein uraltes Kloster. Das Kloster heißt „Agios Nikolaos ton Gaton”, übersetzt: “ Kloster des Heiligen Nikolaus der Katzen”. Es ist das älteste Kloster auf Zypern und hat eine ganz besondere Geschichte.

Der Legende nach wurde das Kloster im 4. Jahrhundert von der Heiligen Helena, Mutter Konstantins des Großen, gegründet, die einen Splitter des Heiligen Kreuzes dort zurückließ. In jener Zeit herrschte in Zypern eine schwere Dürre, die viele Menschen dazu zwang, das Kap zu verlassen, auf dem es von da an nur so von Giftschlangen wimmelte. Konstantin der Große entsandte daraufhin Gouverneur Kalokeros nach Zypern, um in dem Gebiet tausende von Katzen auszusetzen, die den gefährlichen Tieren zu Leibe rücken sollten. Der Teil der Insel  konnte tatsächlich von den Schlangen befreit werden und wurde als Kap Gata („Katzenkap“) bekannt.

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Zypern – Das Kloster befindet sich dort, wo das schwarze Kreuz ist

 

Als Dank für den großen Dienst wurden die Katzen in diesem Kloster gehegt und gepflegt und das werden sie bis heute seit nunmehr über 1500 Jahren. Der heilige Nikolaus gilt auf der Insel als Schutzheiliger der Katzen, deshalb wurde es nach ihm benannt.
Bis zu tausend Katzen tummeln sich auch jetzt noch auf dem Klostergelände und werden von den wenigen Nonnen gepflegt.

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Eine alte Nonne und viele Katzen

 

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Nochmehr Katzen

Zypern ist wohl ein ganz besonderer Ort für die Katzen, denn auf dieser Insel wurden auch in einem 9500 Jahre alten steinzeitlichen Grab die ältesten Knochen einer Hauskatze gefunden. Mehr dazu findet ihr in meinem Blogbeitrag:Die Geschichte der Katzenheit

Dennoch haben Katzen auf Zypern nicht nur ein schönes Leben. Es gibt leider zu viele von ihnen und einige Bewohner legen Giftköder aus, um der Plage Herr zu werden. So sterben dort etliche Katzen auf qualvolle Weise, auch gepflegte und geliebte Hauskatzen, die als Freigänger unterwegs sind. Inzwischen gibt es aber viele Leute, die sich für den Schutz der Katzen einsetzen, die sie füttern und kastrieren lassen. Einige Tierarzt-Praxen kastrieren die Tiere kostenlos. Die Katzen- Insel zieht auch Menschen aus vielen verschiedenen Ländern an, die sich gern um die Tiere kümmern möchten. Es gibt da zum Beispiel ein Ehepaar aus England, dass sich allein um 800 Katzen kümmert und für diese neue Besitzer findet.
Die Nachfahren der heldenhaften Schlangentöter werden nun in die ganze Welt vermittelt.

Hier noch einige Bilder der wunderschönen zypriotischen Katzen:

 

Das Glückskatzen – Prinzip

Unser wunderbares Katzenhaus wurde von einer waschechten Glückskatze namens Lola begründet. Natürlich stand unser Haus schon vorher und es gab auch vor Lola Katzen in diesem Haus und doch begann erst mit dem Einzug der bunten kleinen Katzendame im Spätsommer 2016 eine wundersame Zeit, in der sich die Katzenbegeisterung auf fast die gesamte Nachbarschaft übertrug und schließlich noch viele neue Katzenmitbewohner hinzu kamen. Man kann es auch so ausdrücken, das Glückskatzen – Prinzip entfaltete durch Lola seine volle Wirkung.
Ein Geheimnis des magischen Geschehens lag sicher darin, das diese entzückende Katze als Freigängerin eine große Aufmerksamkeit auf sich zog. Wir begegneten ihr fast jeden Tag und die kleine Lola fühlte sich bald in mehreren Haushalten unseres Mietshauses heimisch. So ein hübsches Kätzchen hatte es leicht, im Handumdrehen jedermanns Herz zu erobern.
Es gibt so einige kleine Legenden über die dreifarbigen Katzen, denn schon immer waren die Menschen von ihnen besonders entzückt. In Brehms Tierleben von 1893 steht dazu folgender Eintrag:
Brehms Tierleben.JPG
„Eine dreifarbige Katze schützt das Haus vor Feuer und anderem Unglück, die Menschen vor dem Fieber, löscht auch das Feuer, wenn man sie in dasselbe wirft und heißt deshalb „Feuerkatze“. Wer sie ertränkt hat kein Glück mehr oder ist sieben Jahre lang unglücklich; wer sie totschlägt hat fernerhin kein Glück; wer sie schlägt muss es von hinten tun.“
Da kann man nur hoffen, dass nicht allzuviele Leute so dumm waren, mit einer armen Katze, ein Feuer löschen zu wollen.
Auch Seeleute nahmen besonders gern dreifarbige Katzen als Schiffskatze mit an Bord, denn der Aberglauben besagte, dass diese das Schiff und seine Besatzung vor allerlei Unglück bewahren würde.
Glückskatzen sind immer weiblich. Sie werden auch Schildpatt Katzen genannt.
In den USA existiert die Bezeichnung money cat, und in Japan wird diese Färbung als Mi-Ke (jap. 三毛, „drei Felle“) bezeichnet.( Wikipedia)
Das Gen für diese besondere Färbung wird ausschließlich über die X – Chromosomen vererbt und nur wenn zwei X – Chromosomen mit jeweils diesem Merkmal zusammen kommen, wird eine Dreifarbigkeit ausgebildet. Und da nur bei weiblichen Tieren zwei X – Chromosomen vorhanden sind, gibt es auch nur bunte Mädchen und keine bunten Jungs.
Ganz besonders bekannt auf der ganzen Welt ist eine japanische Form der Glückskatze, die sogenannte Winkekatze, im Japanischen heißt sie Maneki – neko. Es gibt unzählige Figürchen und Figuren dieser sitzenden Katze, die eine Pfote nach oben hält, als würde sie winken.
Winkekatze
Das Vorbild für diese Maneki – neko Katzen ist die japanische Katzenrasse Japanese Bobtail. Die dreifarbige Form heißt Mike Neko. Eine dreifarbige Maneki – neko verspricht ganz besonders viel Glück und Wohlstand.
japanese bobtail Glückskatze
Japanese Bobtail, eine Katzenrasse mit Stummelschwanz
Der japanischen Tradition zufolge ist die Maneki-neko die Wiedergeburt der Göttin der Gnade, Kannon (観音). Legenden und Anekdoten um glückbringende Katzen sind in Japan etwa seit Beginn der Edo-Zeit (1603–1867) überliefert. ( Wikipedia)
Eine der bekanntesten Geschichten erzählt über eine Gruppe feindlich gesinnter und schwer bewaffneter Samurai, die an einem Tempel namens Gotoku – ji in der Nähe des heutigen Tokio vorbei kamen. Vor dem Tempel saß ein kleines Kätzchen, dass sich gerade mit einer Pfote das Gesicht wusch. Das ständige auf und ab des Pfötchens wirkte wie ein Winken und die Samurai fühlten sich von dem Kätzchen ganz friedlich heran gewunken. Sie betraten schließlich den Tempel milde gestimmt und taten niemandem etwas zuleide. So hatte das Kätzchen die Menschen in dem Tempel gerettet.
Bis heute begraben viele Katzenbesitzer ihre Katzen in der Nähe dieses Tempels, der auch Tempel der winkenden Katze genannt wird. Sie besuchen diesen Schrein auch, wenn ein Kätzchen verloren ging oder krank geworden ist.
Gotoku ji Tempel Glückskatze
Gotoku – ji Tempel
Gotoku ji Tempel Katzen
Das Glückskatzen – Prinzip funktioniert ganz einfach. Schenke einem Kätzchen Deine Aufmerksamkeit und Deine Liebe und das Glück bleibt Dir treu. Ich würde das die Magie des offenen Herzens nennen, die dadurch zur Entfaltung kommt. Dabei ist es völlig egal, welche Farbe die Katze hat. Jede Katze, die geliebt wird, verwandelt sich automatisch in eine Glückskatze. Die Menschen haben das nur bei den dreifarbigen Katzen zuerst entdeckt, da sie so unwiderstehlich hübsch aussehen und sich die Herzen mit Leichtigkeit erobern. Wir leben nun in einem Haus voller Glückskatzen und Glückskater mit den verschiedensten Farben.

 

Die Geschichte der Katzenheit

Ich möchte hier eine Reihe von Beiträgen beginnen, die sich mit der Geschichte der Katzen befassen und ihrer Rolle in den verschiedenen Kulturen und Religionen.
Kaum ein Tier wurde so extrem widersprüchlich betrachtet und behandelt wie die Katze. Katzen wurden vergöttert und verehrt, geliebt und gehasst, verteufelt und verfolgt. Sie haben in ihrer Geschichte fast so viel durchgemacht wie die Menschen selbst, denn sie waren auch immer sehr eng mit ihnen verbunden.

In meinem ersten Artikel soll es darum gehen, wo unsere Hauskatzen und alle Arten von Rassekatzen eigentlich herkommen. Wo war ihr Ursprung? Dies wurde tatsächlich sehr gut erforscht und untersucht. Und so wie die Wurzeln der Menschheit in Afrika liegen, so liegen auch die Wurzeln der “Katzenheit” auf diesem Kontinent.
Obwohl zuerst vermutet wurde, dass all die Hauskatzenarten auf der Welt auch von verschiedenen Wildkatzenarten abstammen, wurde nach einer umfangreichen genetischen Untersuchung festgestellt, dass sämtliche Hauskatzenrassen auf nur eine einzige wilde Art zurück gehen, die afrikanische Wildkatze, Felis silvestris lybica auch Falbkatze genannt.

Falbkatze
Afrikanische Wildkatze, Felis silvestris lybica

Die Domestizierung der Katze begann vor rund zehntausend Jahren im Gebiet des fruchtbaren Halbmond. Auf diesem Gebiet liegen heute zum Beispiel die Länder Palästina, Syrien und die Türkei.

Fruchtbarer Halbmond

Die ältesten Knochenfunde einer Hauskatze wurden jedoch auf Zypern gemacht.
Das Grab, in dem die Knochen der Katze gefunden wurden ist 9500 Jahre alt und stammt somit noch aus der Jungsteinzeit.
Eingebettet in Muscheln und polierte Steine lag in dieser Begräbnisstätte ein Mensch und seine Katze. Man geht davon aus, dass die Katze wohl per Schiff auf die Insel gekommen ist, denn auf Zypern gab es zu dieser Zeit nichteinmal Wildkatzen.

Ältestes Grab Katze
Grab mit Mensch und Katze auf Zypern, 9500 Jahre alt

Der größte Unterschied zwischen Katzen und anderen domestizierten Tieren liegt darin, dass sich diese dem Menschen freiwillig angeschlossen haben. Sie wurden nie angekettet oder eingepfercht, sondern hielten sich immer öfter aus eigenem Willen nahe der Siedlungen auf, um dort auf Futtersuche und Mäusejagd zu gehen. Ihre Jungen gewöhnten sich immer mehr an die Menschen und diese freuten sich über die wunderschönen Helfer beim Beseitigen der schädlichen Nager. Es entstand eine Beziehung mit gegenseitigem Nutzen. Bis heute haben sich die Katzen ihre Unabhängigkeit bewahrt und können in der Wildnis überleben.

Wir konnten bei unseren eigenen Katzen so schön beobachten, wie Mama Lola den Kleinen noch lebende Mäuse brachte, damit diese das Jagen üben konnten. Sie sind jetzt grundsätzlich in der Lage, sich ihr Essen selber zu fangen. Wir alle kennen die einzigartigen Persönlichkeiten unserer Katzen und wissen, dass es sich um eine ganz besondere Art von Haustier handelt.

Im alten Ägypten wurde aus dem fast noch wilden Begleiter der Siedlungen zum ersten Mal ein echtes Heimtier. Das älteste Katzengrab aus Ägypten ist 6000 Jahre alt. In dem Grab lag eine ganze kleine Katzenfamilie ein Kater, eine Katze und vier Kitten.
Aber es dauerte noch tausende Jahre bis die Katzen ihren Siegeszug um die Welt antreten konnten. Die Ägypter hielten sich Katzen als Statussymbol und es war unter Todesstrafe verboten, diese aus dem Land auszuführen.

Ägypten Katze

Das gelang schließlich erst den Phöniziern, auf deren Handelsschiffe sich sicher viele Katzen geschlichen hatten. Dort gab es schließlich so einige Ratten und Mäuse zu vertilgen. So schmuggelten sich die Katzen ungefähr 2000 vor Christus nach Italien, Gallien und Britannien. Es ist schwer zu sagen, ob die Phönizier die Kätzchen geraubt hatten oder ob diese sich selber eingeladen haben. Vielleicht gab es ja sogar einen Katzen – Schwarzmarkt.
Nach China und Indien gelangten sie ebenfalls durch Kaufleute circa 800 vor Christus.

Ausbreitung Katzen
Ausbreitung der Katzen von Ägypten aus über phönizische Handelsrouten
Schiff Phönizier
Schiff der Phönizier

Auf das Gebiet des heutigen Deutschland schafften es die Hauskatzen jedoch erst im 1. Jahrhundert nach Christus. Hier gab es den ältesten Fund in Hildesheim. Bis zum 6. Jahrhundert nach Christus waren sie schließlich in ganz Germanien verbreitet und bis zum 10. Jahrhundert überall in Europa und Asien.
Erst im 15. bis zum 18. Jahrhundert eroberten die Katzen wieder auf den Schiffen der Entdecker Nord – und Südamerika und ganz zum Schluß Australien.
Egal wo sie hinkam, die Hauskatze vermehrte sich prächtig und eroberte mit Leichtigkeit jedes Gebiet.

Nach einem Bericht der Zeitung “ Die Zeit“ leben jetzt ungefähr 12,3 Millionen Katzen in Deutschland und die Katze ist der Deutschen liebstes Haustier. Bezogen auf die Einwohnerzahl sind wir Weltmeister in der Katzenhaltung. Nur in Russland gibt es noch mehr Katzen aber nicht noch mehr pro Einwohner.
22 Prozent der deutschen Haushalte haben eine oder mehrere Katzen. Hier in unserem Katzenhaus sind es sogar 80 Prozent.